In Berlin-Schöneberg

BMW gesprengt, 22-Jähriger schwer verletzt: Polizei spricht von Anschlag

Die Polizei spricht von einem gezielten Angriff. Der Schwerverletzte war aber nicht der Besitzer des Autos, sondern ein Verwandter.

Author - Stefan Henseke
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Das Auto brannte nach der Explosion völlig aus.
Das Auto brannte nach der Explosion völlig aus.Axel Billig/Pressefoto Wagner

Es sieht nach einem Attentat aus, die Polizei spricht von einem gezielten Angriff. Mitten in der Nacht erschüttert eine gewaltige Explosion die Ebersstraße in Schöneberg. Ein 22-jähriger Mann wird schwer verletzt.

Bei der Explosion eines Sprengsatzes in oder an einer BMW-Limousine in Berlin-Schöneberg ist ein 22-jähriger Mann schwer verletzt worden. Das Auto wurde zerstört und brannte vollständig aus, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilen. Der Mann, der zum Zeitpunkt nah am Auto stand, wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht. Er soll trotz der heftigen Explosion erheblich, aber nicht lebensgefährlich verletzt sein.

Auch Feuerwehrgebäude beschädigt

Die Wucht der Explosion direkt hinter der Feuerwache in der Feurigstraße war groß. Die Frontscheibe des brennenden PKW wurde rund 20 bis 30 Meter weiter aufgefunden, umliegende Autos wurden beschädigt. Auch Risse in einer Scheibe an dem Feuerwehrgebäude wurden nach einer Begehung festgestellt.

Die Polizei geht von einem gezielten Angriff aus, daher ermittelt wegen des Verdachts des Mordversuchs eine Mordkommission des Landeskriminalamtes (LKA). Der verletzte 22-Jährige war demnach nicht der Besitzer des Autos, aber ein Verwandter. Hinweise auf einen politischen Hintergrund gebe es nach ersten Erkenntnissen nicht, so die Staatsanwaltschaft.

Polizei und Feuerwehr sperrten die Explosionsstelle weiträumig ab.
Polizei und Feuerwehr sperrten die Explosionsstelle weiträumig ab.Axel Billig/Pressefoto Wagner

Die Explosion ereignete sich gegen 1.30 Uhr in der Ebersstraße. Die Polizei sperrte danach den Tatort weiträumig ab und untersuchte ihn mit der Spurensicherung, anderen Ermittlern und Sprengstoffexperten.

Eine Anwohnerin erzählt, sie habe einen lauen Knall gehört, der „wie eine Bombe“ geklungen habe. „Es war superkrass“, sagt sie. Die Feuerwehr hätte dann hochgerufen, dass man die Fenster geschlossen halten solle. Sie wunderte sich, dass bei den Löscharbeiten bunte und glitzernde Exolosionen zu sehen waren, „wie bei einem Feuerwerk“. Die Löscharbeiten hätten mindestens 10 Minuten gedauert.

Mehrere Jugendliche Augenzeugen wurden von der Polizei vernommen, berichtet unser Nachtreporter. Die 5. Mordkommission und die Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes übernommen. Die Tatortarbeit und Spurensicherung dauern noch an, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Anhaltspunkte für eine politische Tatmotivation lägen derzeit nicht vor. (mit dpa)