Arbeitskampf ab Dienstag

Abstimmung bei der BVG: Trotzdem gibt es nach Ostern Streik in Berlin

Nach Ostern herrscht wieder Bewegung an der Streikfront. Vor allem im Gesundheitswesen kommt es bis zum Ende der Woche zum Arbeitskampf. Bei der BVG wird es spannend.

Author - Norbert Koch-Klaucke
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Berlin rutscht von einem Streik in den nächsten. Während an einer Stelle Ruhe eingekehrt ist, geht der Arbeitskampf an anderer Stelle los.
Berlin rutscht von einem Streik in den nächsten. Während an einer Stelle Ruhe eingekehrt ist, geht der Arbeitskampf an anderer Stelle los.Jens Kalaene/dpa

Kaum ist Ostern vorbei, wird wieder an der Streikfront in Berlin gekämpft. Bei der BVG tritt in diesen Tagen die Abstimmung um Akzeptanz des Tarifabschlusses oder eines möglichen Dauerstreiks in die entscheidende Phase. Über einen anderen Arbeitskampf wurde bereits entschieden. Ab Dienstag soll es Streik an der Charité geben.

Sie wollen nicht mehr das „Sparschwein“ der größten Klinik in Europa sein. Das sagen die über 3500 Frauen und Männer der Charité-Tochter CFM. Sie sind für Krankentransporte, Reinigung der Stationen und OP-Säle, sowie für Technik und Patienten-Verpflegung zuständig.

In der vergangenen Woche war die Belegschaft in einem 48-Stunden-Warnstreik. An den zwei Tagen waren jeweils über 600 CFM-Mitarbeiter im Ausstand. Trotz eines Notdienstplanes sei es zu Einschränkungen bei der Essensversorgung der Patienten, der Reinigung von Operations-Instrumenten und bei Krankentransporten gekommen, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer dem RBB.

Gleichzeitig kündigte die Gewerkschaftlerin neue Warnstreiks an. Diese sollen am Dienstag (22. April) mit der Frühschicht um fünf Uhr beginnen und werden länger dauern. Denn erst am Freitagmorgen (25. April) sollen die Streiks beendet werden.

Grund: Verdi will mit den neuen Streiks den Druck auf die Tarifverhandlungen erhöhen, die am 25. April weiter gehen. Die Gewerkschaft will, dass die CFM-Beschäftigten genauso nach dem öffentlichen Tarif wie die Charité-Mitarbeiter bezahlt werden.

Mehr Lohn oder Dauerstreik: Bei der BVG läuft die interne Abstimmung

Bei der BVG haben die Verdi-Mitglieder unter den Mitarbeitern die Qual der Wahl. Entweder, sie akzeptieren  die Einigung im Tarifstreit und nehmen die angebotene Lohnerhöhung oder sie sprechen sich für einen unbefristeten Erzwingungsstreik aus.

Bis zum 28. April läuft diese Abstimmung. Die Entscheidung für einen Dauerstreik ist denkbar. Schließlich wollte Verdi für alle 16.600 BVG-Mitarbeiter 750 Euro mehr pro Monat erstreiten. Mit der Tarifentscheidung wird sich dagegen der Monatslohn der BVG-Fahrer inklusive aller Schichtzulagen nur um 585 Euro erhöhen.

Bei den Mitarbeitern, die etwa in der Verwaltung tätig sind, steigt das Monatsgehalt um 430 Euro. Die Verdi-Tarifkommission empfahl aber, dem neuen Tarifangebot zuzustimmen. ■