Wer in den vergangenen Tagen zeitig aufstehen musste, der bekam beinahe Herbst-Gefühle: Mit kühlen Temperaturen und einem späteren Sonnenaufgang kündigt sich zum September-Beginn der Herbst an. Aber: Kommt der Herbst wirklich? Nein! Die Hitze, die Deutschland bereits seit Wochen zu schaffen macht, könnte sich laut neuer Prognosen noch eine ganze Weile halten. Das einzige, was uns beim Wetter ein Gefühl für die kühlere Jahreszeit geben könnte, ist der Regen, den heftige Gewitter mit sich bringen sollen! Wetter-Experte Dominik Jung von wetter.net warnt sogar vor Super-Zellen, vor allem am Montag könnte es gefährlich werden.
Unwetter-Gefahr! So heftig kracht es Anfang der kommenden Woche
Aktuell hat der Sommer Deutschland noch richtig in der Zange: Für Sonntag sind in weiten Teilen Deutschlands Werte von mehr als 30 Grad angesagt. Bis zu 33 Grad könnten es im Südwesten des Landes werden, immerhin 26 Grad stehen für Berlin auf der Uhr. Spannend wird dann laut Dominik Jung von wetter.net am Montag. „Zunächst sehr trocken und sehr heiß, aber auch schwülheiß – und in dieser schwülwarmen Suppe beginnt es zu brodeln“, sagt er. Aus dem Westen sollen im Tagesverlauf heftige Schauer und Gewitter aufziehen – Jung warnt vor Starkregen, Sturmböen und Hagel. All das aber bei sommerlicher Hitze von bis zu 34 Grad.

Es könne heftige Schauer und Gewitter geben – „auch Superzellen sind da möglich“, sagt Jung. Superzellen sind eine besonders gefährliche Art von Gewitter. Sie zeichnen sich durch einen rotierenden Aufwind aus. Superzellen können extremen Hagel, heftige Regenfälle, Sturmböen und Tornados verursachen. Aufgrund ihrer intensiven Aufwinde und Rotation sind sie die häufigste Ursache für Tornados weltweit. Superzellen sind langlebiger und organisierter als normale Gewitterzellen und können mehrere Stunden aktiv bleiben.
Auch der Deutsche Wetterdienst warnt: Im Sommerwetter nähere sich aus dem Süden eine Tiefdruckrinne, sagt DWD-Meteorologe Sebastian Schapper. Am Sonntagnachmittag bilden sich einzelne Schauer und teils kräftige Gewitter. „Örtlich können diese aufgrund der energiereichen Luftmasse bis in den Unwetterbereich reichen.“ Der Tiefdruck verschiebe sich zum Anfang der Woche in die Westhälfte Deutschlands. Wiederholt könnten sich dort bis Donnerstag teils kräftige Schauer und Gewitter bilden. Dabei müsse lokal auch mit Unwettern und Starkregen gerechnet werden.
Sorgen die Schauer für Abkühlung? Leider nicht. Und: Der Osten bekommt kaum etwas ab. Auch am Dienstag soll es beinahe in ganz Deutschland Werte um die 30-Grad-Marke geben! „So richtig rein kommt die Kaltfront nicht, sie bleibt im Westen stecken, mit teilweise heftigen Schauern und Gewittern“, sagt Jung. Im Osten wird es sehr warm bis heiß. „Das Thema Hitze könnte dich noch eine Weile weitergehen, es ist ein wildes Hin und Her“, sagt Jung. Das zeigt auch ein Blick auf die Ensemble-Prognosen: Im Mittel herrschen bis zur Monatsmitte 25 Grad – immer wieder gibt es laut dem Meteorologen aber auch Ausreißer nach oben zur 30-Grad-Marke.
Insgesamt soll der September im Osten, in der Landesmitte und im Süden heißer werden als im langjährigen Klimamittel – die Temperaturen sollen bis zu 2 Grad wärmer werden als normal. In Sachen Niederschläge soll es ausgeglichener zugehen, in weiten Teilen Deutschlands werde der Monat vermutlich zu trocken ausfallen, sagt Jung. Und auch der erste Blick auf den Winter zeigt: Von Ost- bis Westeuropa könnte es mit einem bis zwei Grad mehr als im langjährigen Klimamittel eher mild werden. Bis dahin ist aber noch alles offen – denn nichts birgt auch in diesem Jahr so viele Überraschungen wie das Wetter … ■