Das Rätselraten war groß: Jetzt aber, gut eine Woche nach der Geburt der Pandazwillinge im Berliner Zoo, steht das Geschlecht der beiden fest. Es sind zwei Mädchen, wie der Zoo mitteilt. Noch ähneln die Jungtiere zwei kleinen nackten Meerschweinchen mit weißen Fusseln. Doch die schwarz-weißen, pandatypischen Merkmale sind immer mehr zu erkennen.
Sie sind so süß. Weiße Fusselhärchen, rosafarbene Näschen. Die beiden Panda-Mädchen geben sich gegenseitig Wärme, gehen immer wieder auf Tuchfühlung, Wange an Wange, Näschen an Näschen. Kuscheln, trinken, kuscheln: Die kleinen Zwillinge, noch keine 200 Gramm schwer, entwickeln sich prächtig – und sehen immer mehr wie Pandas aus.
Pandatypische Färbungen kommen hervor
„Bei unseren Zwillingen sind nun langsam, aber sicher die pandatypischen Färbungen an Ohren, Augen und am Schultergürtel zu erkennen“, sagt Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem. „Die beiden Weibchen sind agil und entwickeln sich prächtig.“ Der Grund für die schwarz-weiße Färbung der Pandabären ist bis heute wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass sie in erster Linie der Tarnung oder zur Kommunikation mit Artgenossen dient.
„Die sich nun entwickelnde schwarz-weiße Färbung tarnt die Großen Pandas im Schnee, sowie im Schattenspiel des Bambusdickichts. Dies schützt sie vor potenziellen Raubtieren, wie Goldkatze, Buntmarder oder Schneeleopard, die Jungtiere des Großen Pandas erbeuten können“, sagt Biologe und Pandakurator Dr. Florian Sicks.

Panda-Mutter Meng Meng brachte den Nachwuchs am 22. August zu Welt. Die Jungtiere werden Tag und Nacht von einem deutsch-chinesischen Team betreut und sind immer abwechselnd bei der Mutter. „Sobald die Geschwister groß und mobil genug sind, können dann auch die Zoogäste sie kennenlernen – dies wird allerdings noch eine Weile dauern.“
Berliner Zoo-Fans kennen das Spiel schon von Pit und Paule. Die Jungtiere bleiben in der Regel anderthalb bis zwei Jahre bei ihrer Mutter. Dann werden auch die beiden Panda-Weibchen wie ihre Brüder Pit und Paule irgendwann ihre eigenen Wege gehen. „Unser Panda Garden im Zoo Berlin bietet dauerhaft nur Platz für zwei erwachsene Große Pandas“, sagt Panda-Kurator Sicks.
Zwei Zwillinge im Kuschel-Modus
Bis es so weit ist, haben die Zwillinge aber noch eine Menge Zeit. Erst einmal wird weiter ausgiebig getrunken und mit Mama Meng Meng gekuschelt, damit sich beide Pandabärchen weiter so gut entwickeln. Und ist Mama mal nicht da, kuscheln die beiden Winzlinge auch gerne miteinander, wie man auf den neuen Fotos aus dem Zoo sehen kann.
2019 hatte die elfjährige Meng Meng schon einmal Nachwuchs bekommen – damals aber zwei Männchen. Pit und Paule waren Lieblinge der Zoobesucher, gingen aber Ende des vergangenen Jahres zurück nach China. Wie ihre Eltern gehören auch die kleinen Pandas der Volksrepublik, die diese im Rahmen der sogenannten Panda-Diplomatie nur an ausgewählte Länder verleiht. ■