Dieser Fall erschüttert das Land

Horror in Polen: Mann sperrt Frau in Stall – und foltert sie jahrelang

Es ist ein unfassbarer Fall, der sich in Polen zutrug: Vier Jahre lang sperrte ein Mann eine Frau ein, misshandelte sie – und keiner merkte es!

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Ein schrecklicher Kriminalfall erschüttert Polen: Ein Mann hielt hier eine Frau vier Jahre lang gefangen, folterte und vergewaltigte sie.
Ein schrecklicher Kriminalfall erschüttert Polen: Ein Mann hielt hier eine Frau vier Jahre lang gefangen, folterte und vergewaltigte sie.Pond5Images/imago

Ein schrecklicher Kriminalfall erschüttert unser Nachbarland: Laut Berichten soll ein 35 Jahre alter Mann eine Frau (30) über vier Jahre in einem Stall gefangen gehalten, sie gefoltert, gequält und vergewaltigt haben. Nach ihrer unfassbaren Odyssee konnte die Frau erst Ende August befreit werden. Warum das Verbrechen über Jahre niemandem auffiel, ist momentan völlig unklar. Polnische Medien sprechen laut Berichten bereits von einem „polnischen Fritzl“.

Unfassbarer Fall: Mann hielt Frau vier Jahre lang in altem Stall gefangen!

Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung trug sich der Fall in dem niederschlesischen Dorf Gaiki zu, das etwa anderthalb Stunden von der deutschen Grenze entfernt bei Glogau liegt. Hier leben 200 Einwohner, darunter auch Mateusz J. (35), der mit seinen alten Eltern ein Gehöft bewohnt. Vier Jahre lang hielt er hier in einem scheinbar verlassenen alten Stall eine Frau (30) gefangen! Anfang 2019 soll sie den 35 Jahre alten Mann über eine Dating-Plattform kennengelernt haben. Schon wenige Monate später soll der Mann sie bei einem Treffen in den Stall gesperrt haben.

Unklar ist, wie lange genau die Frau eingesperrt war – die Staatsanwaltschaft geht von etwa vier Jahren aus. Die 30-Jährige habe in dem Zeitraum keinen Zugang zu Hygieneartikeln, fließendem Wasser, Strom und einer Toilette gehabt. Außerdem gab es nur eingeschränkten Zugang zu Nahrungsmitteln – und der Raum, in dem sie eingesperrt war, sei unbeheizt gewesen. Berichten zufolge soll der Täter sie in dem Zeitraum immer wieder geschlagen haben. Zum Teil habe er sie dabei so schwer verletzt, dass er sie mehrfach habe in eine Klinik bringen müssen, weil sie etwa gebrochene Arme oder Beine hatte.

Sie selbst wusste nicht, wo genau sie gefangen gehalten wurde, sagte sie einem polnischen Nachrichtenportal. „Er zog mir eine Sturmhaube über, damit ich nicht sehen konnte, wo wir wohnten, während er mich ins Krankenhaus brachte. Das Gleiche geschah, wenn er mich abends mitnahm, um mich zu waschen“, sagte die 30-Jährige. „Manchmal schüttete er einfach einen Schlauch über mich, aber wenn ich gehorchte, bekam ich warmes Wasser.“

Der Fall aus Polen erinnert an die Geschichte des ÖSterreichers Josef Fritzl, der jahrelang seine Tochter im Keller gefangen hielt.
Der Fall aus Polen erinnert an die Geschichte des ÖSterreichers Josef Fritzl, der jahrelang seine Tochter im Keller gefangen hielt.abacapress/imago

Der Täter soll sie auch vergewaltigt haben, wodurch die Frau schwanger wurde. Er zwang sie daraufhin, das Baby zur Adoption freizugeben. „Ich konnte den Ärzten nicht die Wahrheit sagen, ich hatte Angst, und er drohte mir, dass es noch schlimmer werden würde, wenn ich mich beschweren würde“, sagte sie gegenüber „MyGlogow“. Auch die Eltern, die nur ein Stück entfernt im Haus wohnten, wollen nichts mitbekommen haben. „Wir haben nichts gehört, wir haben nichts gesehen. Er ist ein guter Junge“, sagte die Mutter des mutmaßlichen Täters. Unklar ist auch, warum die Eltern des Opfers nicht nach ihrer Tochter suchen – die Erklärung liegt hier wohl bei einem familiären Streit.

Dem Täter drohen nun zwischen 5 und 25 Jahren Gefängnis

Dem Täter drohen nun zwischen 5 und 25 Jahren Gefängnis, heißt es in einem Bericht von „wprost“. Eine entsprechende Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft liest sich wie eine Horror-Geschichte: Die Frau hatte demnach „keinen Zugang zu Sonnenlicht“. Der Täter wandte „körperliche Gewalt an, indem sie sie mit der Faust und verschiedenen Gegenständen ins Gesicht und am ganzen Körper schlug, sie trat, würgte, schubste, ihre Arme verdrehte und an ihren Haaren zog“. Außerdem habe er sie erniedrigt, kontrolliert, isoliert, beschimpft. Und: Sie immer wieder zum Geschlechtsverkehr gezwungen, trotz teilweise schwerer Verletzungen.

Er habe sich als nicht schuldig bekannt, entsprechende Erklärungen abgegeben, sagte die Staatsanwältin Liliana Łukasiewicz. In seinem Dorf wurde er als Einsiedler beschrieben, der den Kontakt zu anderen mied, nachts mit der Taschenlampe häufiger durch einen nahe gelegenen Wald gewandert sein soll. Auch andere gingen ihm lieber aus dem Weg. ■