Es ist gerade eine Woche her, dass ein Messer-Angreifer auf einem Stadtfest in Solingen ein Blutbad anrichtete: Mehrere Menschen kamen ums Leben, als Täter Issa al H. wahllos auf Besucher der 650-Jahr-Feier einstach. Als die Tat geschah, wirkte sie wie der Höhepunkt einer Welle der Messer-Gewalt – doch in der Woche danach folgte eine Tat nach der anderen. Mehrere Menschen kamen in den vergangenen Tagen durch solche Angriffe ums Leben, darunter auch Fälle in Berlin. Die traurige Chronik der Messer-Gewalt.
Woche der Messer-Gewalt: Diese Angriffe machen Deutschland sprachlos
Allein drei Horror-Angriffe gab es in der vergangenen Woche in Berlin. Etwa am Mittwoch: Im Bezirk Zehlendorf wurde eine Frau (33) von ihrem Ex-Mann getötet. Sie hatte sich von dem 50-Jährigen getrennt, es lag ein Kontaktverbot vor. Auf der Straße griff er sie mit einem Messer an. Die alarmierten Rettungskräfte brachten sie in eine Klinik, wo sie ihren schweren Verletzungen erlag. Die 33-Jährige war Mutter von vier Kindern. Ihr Ex-Mann soll bereits in der Vergangenheit gewalttätig gewesen sein, er wurde noch in der Nacht festgenommen.
Ein weiterer Angriff in Berlin ereignete sich erst am Freitag: Im Lichtenberger Ortsteil Friedrichsfelde wurde eine Frau im Hausflur eines Hochhauses an der Dolgenseestraße mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Laut Anwohnern musste das Opfer vor Ort reanimiert werden. Ein Notarzt und Notfallsanitäter transportierten die Frau in ein Krankenhaus, wo Sie kurze Zeit später verstarb. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter kurze Zeit später am S-Bahnhof Rummelsburg aufgreifen – er hatte sich mit dem Messer offenbar selbst verletzt, seine Blutspur führte die Beamten zum Bahnhof. Zum Motiv des 45-Jährigen gibt es bisher keine Informationen.
Ebenfalls am Freitagabend gab es einen weiteren Vorfall: In Reinickendorf soll ein Mann (32) eine Frau (38) in einer Wohnung angegriffen haben. Er würgte sie, ging mit einem Messer auf sie los. Die Kinder der Frau seien Berichten zufolge auf die Straße gerannt, hätten eine Polizeistreife gerufen. Der Täter konnte noch in der Wohnung überwältigt und verhaftet werden. Die Frau wurde bei dem Angriff schwer verletzt, überlebte allerdings.

Nicht nur in Berlin kam es in der Woche zu schweren Messer-Angriffen. Auch in anderen Städten wurden Klingen zur gefährlichen Waffe. Die wohn schlimmste Attacke: In einem Bus mit 40 Fahrgästen in Siegen in NRW zückte die 32 Jahre alte Lisa-Marie C. am Freitag ein Messer, stach auf Fahrgäste ein. Sechs Menschen wurden dabei teils lebensgefährlich verletzt, mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Angreiferin, laut Berichten eine psychisch kranke Frau, die zudem unter Drogeneinfluss gestanden haben soll, hatte wohl mehrere Messer dabei.
Messer-Gewalt: Mehrere Angriffe mit Verletzten und Toten in ganz Deutschland
In Aschaffenburg stritten sich etwa drei Männer am Freitag auf dem Kapuzinerplatz, einer von ihnen zog während der Auseinandersetzung ein Messer und verletzte die beiden anderen. Der Täter konnte kurze Zeit später gestellt werden, er sitzt wegen versuchten Mordes in U-Haft. Ebenfalls am Freitag eskalierte ein Streit in einem Flüchtlingsheim in Ravensburg: Ein Mann (25) verletzte seinen Gegner (31) dabei mit einem Messer. Der mutmaßliche Täter flüchtete daraufhin aus der Unterkunft, die Polizei konnte ihn bei einem ersten Einsatz mit Suchhund nicht finden. Am Sonnabend berieten die beiden dann erneut aneinander, dieses Mal vor einem Supermarkt. Dieses Mal zog der 31-Jährige ein Messer, verletzte den 25-Jährigen schwer. Eine Streife der Polizei griff ein – Festnahme! Der 25-Jährige starb im Krankenhaus an seinen Verletzungen.