Auch die Menschen in Berlin sind in den vergangenen Tagen schon bei echter Bibber-Kälte aufgewacht. Die ersten Frost-Nächte des Jahres sind durch, der Atem macht beim Warten an der Straßenbahn schon Wölkchen. Und wenn man einigen Prognosen glaubt, ist das erst der Anfang! In der vergangenen Woche überschlugen sich die Wetterberichte bereits: Droht uns in diesem Jahr ein echter Jahrhundertwinter – und blühen uns ein Kälteschock und meterhoher Schnee? Das steckt hinter den Angst-Prognosen!
Wetter: Wird der Winter 2025 ein Jahrhundertwinter?
Wann wird’s mal wieder richtig Winter? Die kalte Jahreszeit könnte uns in diesem Jahr mal wieder RICHTIG kalt erwischen – wenn man den ersten Prognosen glaubt. Von einem Jahrhundertwinter ist da die Rede – und davon, dass er wesentlich kälter ausfallen könnte als bisher. Als Grund dafür wird der sogenannte Polarwirbel angeführt. Dabei handelt es sich um ein riesiges Tiefdruckgebiet, das im Winter über den Polen der Erde liegt. Wenn der Polarwirbel stabil ist, dann hält er die kalte Luft dort.
Man kann sich das vorstellen wie ein rotierender Ring aus Luft. Fällt der Polarwirbel aber schwach aus, dann kann es passieren, dass die kalte Luft weiter Richtung Süden strömt – und es damit auch in mittleren Breiten heftige Kaltlufteinbrüche gibt. Genau danach sieht es in diesem Jahr laut einem Bericht von „The Weather Channel“ aus: Schon im Oktober deutete sich eine solche Wetterlage an.

Das starke Hochdruckgebiet Sieglinde führte warme Luft über die Britischen Inseln bis nach Island – gleichzeitig gelangte Kalte Luft nach Osteuropa. Der Polarwirbel scheine in dieser Saison schwacher ausgeprägt zu sein – und damit habe der Winter das Potenzial, deutlich kälter zu werden als in den vergangenen Jahren. Aber: Wird es wirklich ein Jahrhundertwinter? Auch Wetter-Experte Dominik Jung von wetter.net beschäftigte sich in seinen Wetterprognosen schon mit der Frage.
Schneemassen und minus 25 Grad: Was ist ein Jahrhundertwinter?
„Ein Jahrhundertwinter bedeutet für die meisten richtig viel Schnee, richtig viel Frost, Eis, zum Teil Nachttemperaturen unter minus 20, minus 25 Grad“, sagt er. Außerdem 30 bis 50 Zentimeter Schnee auch in Großstädten wie Frankfurt und Berlin, dazu meterhohe Schneeverwehungen. „Das wäre wahrscheinlich das Aus für unsere Infrastruktur, das würden wir glaube ich überhaupt nicht überstehen. Das ist nicht das, was man sich unbedingt wünschen sollte.“

Er selbst sieht im Moment kein echten Anzeichen für einen Jahrhundertwinter – ob wirklich heftige Kälte und meterhoher Schnee drohen, kann man noch nicht sagen. In den Prognosen des europäischen Wettermodells könne man erst einmal keinen Kaltlufteinbruch erkennen, erklärt er. Und auch das amerikanische Wettermodell sieht ausgeglichene Werte. Im November sollen die Temperaturen leicht über dem langjährigen Klimamittel liegen – „es scheint ein entspannter November zu werden“.