Auweia, diese Wetter-Prognosen können einem wirklich Angst machen...
In den nächsten tagen drohen in Deutschland extreme Wetterbedingungen, die zu einem nie dagewesenen Hochwasser führen könnten. Meteorologen warnen vor einer potenziell katastrophalen Regenmenge, insbesondere im Südosten des Landes und in den Nachbarländern Österreich und Tschechien. Die Situation könnte sich ab Donnerstag dramatisch zuspitzen.
Nach den Modellberechnungen werden in einigen Regionen Deutschlands mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, mit Spitzenwerten von bis zu 150 Litern am Freitag. Die Regenmengen übersteigen laut Experten deutlich die Pegel vergangener Hochwasser, insbesondere die von 2013. Damals sorgten tagelange Regenfälle für großflächige Überschwemmungen in Mitteleuropa. Wetter.com-Meteorologe Ronald Porschke äußert sich besorgt: „Die Prognosen deuten auf Regenmengen hin, die alles bisher Dagewesene übertreffen könnten.“
Auch an Elbe und Oder droht ein schweres Hochwasser
Auch an Elbe und Oder droht ein ungewöhnlich schweres Hochwasser, ergänzt Dominik Jung von wetter.net. Beide Gewässer haben starke Zuflüsse von unseren östlichen Nachbarstaaten. In den höheren Lagen der Alpen muss zudem mit einem ungewöhnlich frühen Schneechaos gerechnet werden.
Jung mahnt: „Ich kann den Behörden nur raten, dieses Mal genau hinzuschauen und wachsam zu sein. Es darf nicht nochmal in so einem Debakel bei der Ahrtalflut enden. Damals kam es bei den Behörden zu einem Totalversagen. Die Flutnacht mit vielen Todesopfern wurde buchstäblich verschlafen. Daher gilt es die weitere Entwicklung genau im Blick zu behalten. Bereits jetzt sollte man besonders entlang von Elbe und Oder mit den ersten Schutzmaßnahmen beginnen. Aber auch deren Zuflüsse sollte man nicht außer Acht lassen. Gleiches gilt für den Südosten von Bayern. Dort wird ebenfalls viel Niederschlag erwartet.“
Besonders Südbayern steht im Fokus der Wetterexperten. Dort könnte die dreifache Regenmenge des Hochwassers im Juni dieses Jahres fallen – auf einer noch größeren Fläche. Alban Burster, ebenfalls Meteorologe bei wetter.com, zieht erschreckende Parallelen: „Sollten die aktuellen Prognosen zutreffen, werden wir womöglich nicht mehr vom Ahrtal-Hochwasser sprechen, sondern vom ‚Südost-Jahrtausendhochwasser‘.“ Vergleichsweise glimpflich davon kommt nur der Norden und Nordosten des Landes.
Wetterlage hat in der Vergangenheit bereits für schwere Überschwemmungen gesorgt
Ein so genanntes Vb-Tiefdruckgebiet, das durch feuchtwarme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum gespeist wird, wird als Verursacher der extremen Niederschläge angesehen. Diese Wetterlage hat in der Vergangenheit bereits für schwere Überschwemmungen gesorgt und könnte nun erneut zu massiven Schäden führen.
Vb-Tiefs sind Tiefdruckgebiete, die üblicherweise von der Adria nordwärts über Österreich und Ungarn nach Tschechien und Polen ziehen. Sie sind oft mit markanten Wettererscheinungen verbunden, insbesondere mit kräftigem Dauerregen im Sommer beziehungsweise Schneefall im Winter.
„Das würde wirklich alles in den Schatten stellen!“
Dennoch bleibt die Hoffnung, dass die Modelle übertreiben. „Hoffen wir, dass es nicht so schlimm wird, wie auf den Wetterkarten angezeigt“, so Porschke. Würde es jedoch so kommen, wie vom derzeitigen GFS-Modell und EZ-Modell berechnet, stünde in weiten Teilen Südbayerns „alles unter Wasser“. Porschke: „Das wäre ca. die dreifache Menge wie Anfang Juni und auch in der Fläche deutlich mehr. Gemessen an bisherigen Hochwassern, würde das alles, wirklich alles in den Schatten stellen!“




