Der November steht vor der Tür, mit der Umstellung auf Winterzeit befinden wir uns seit der Nacht von Sonnabend zu Sonntag endgültig in der dunklen Jahreszeit – und damit werden auch die zum Wetter skurriler. Schon in den vergangenen Wochen kündigten Meteorologe anhand der Prognosen verschiedener Wettermodelle an, wie schnell es kalt werden könnte, wie schnell der erste Wintereinbruch mit hohem Neuschnee blühen könnte. Doch: Was ist dran an den Prognosen – und wie sieht es aktuell aus? Meteorologe Dominik Jung von wetter.net klärt auf.
Wetter in den kommenden Tagen: Es wird kühle – aber ist wirklich Schnee in Sicht?
Zugegeben: Wer auf die Temperatur-Karten für das kommende Wochenende blickt, könnte schon ins Bibbern kommen! „Wir sehen zum Teil Frost am frühen Sonntagmorgen, Luftfrost“, sagt Dominik Jung von wetter.net in seinem aktuellen Wetterbericht. „Null bis minus zwei, vielleicht sogar minus drei, minus vier Grad am Alpenrand“ berechne das GFS-Modell – und auch in anderen Regionen könne es richtig kalt werden. „Fakt ist also: Es könnte zum nächsten Wochenende kühler werden, vor allem in den Nächten.“ Nur: Reicht das wirklich schon für den großen Wintereinbruch?
In den Berechnungen der Modelle tauchte der bereits auf, von erstem Schnee war die Rede, nicht gerade wenig von der weißen Pracht wurde angekündigt. Das Europäische Wettermodell sah etwa zwischenzeitlich 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee auf Deutschland zurollen. Doch: Pustekuchen. „Der ist irgendwie vom Tisch, weit und breit nicht mehr zu erkennen.“ Denn: Das aktuelle Hoch hält scheinbar länger durch. „Wenn so ein Hoch einmal da ist, ist es meist deutlich stabiler, als es die Wettermodelle wahrhaben wollen“, sagt Jung.

Auch der Blick auf die Luftmassen-Temperaturen in 1500 Metern Höhe zeigt: Es wird vermutlich erst einmal mild bleiben. „Wir bleiben die ganze Zeit über dem langjährigen Klimamittel drüber – einzige Ausnahme ist das kommende Wochenende“, sagt Jung. Da rutschen die mittleren Temperaturen in 1500 Metern Höhe auf bis zu null Grad. Ausreichen für einen Wintereinbruch mit Schnee reicht das allerdings nicht. „Ähnlich sieht das auch das europäische Wettermodell“, erklärt der Experte. Auch hier sagen die Prognosen: In 1500 Metern Höhe könnten es am kommenden Wochenende bis zu null Grad werden. Doch Jung bezeichnet das als „Streifschuss“ – danach fange sich das Wetter wieder, es gehe mit ruhigem und mildem Novemberwetter weiter.
Der hohe Luftdruck über Deutschland bestimmt auch das Wetter der kommenden Tage: In der Landesmitte und im Süden soll es am Montag Sonnenschein geben, nur im Norden stehen dichte Wolken und etwas kühlere Temperaturen an. „Dazu hier und da leichter Regen“, sagt Jung. Am Dienstag wird es ähnlich, im Süden Deutschlands gibt es eher Sonnenschein als im Norden und Osten. „Am Mittwoch tut sich auch nicht wirklich viel – Temperaturen je nach Sonnenschein-Dauer um die 15 bis 17 Grad“, sagt er. Zumindest im Norden und Osten scheint die Sonne dann aber auch. Der Monat schließt am Donnerstag dann mit Werten zwischen 12 und 17 Grad ab.
Und wie fällt das Wetter zum November-Start aus? Genauso mild wie die Tage davor, sagt Jung. Die Werte liegen zwischen 13 und 16 Grad, dazu gibt es eine Mischung aus Sonne und Wolken. Am Wochenende wird’s dann kühler, auch tagsüber: Um die acht bis neun Grad könnten es in einigen Regionen werden, dazu scheint aber die schöne Herbst-Sonne. Es werde frisch, aber bleibe normal für diese Jahreszeit, sagt der Wetter-Experte. Mit einem Mix aus Sonne, Nebel und milden Temperaturen startet dann die kommende Woche. „Es ist das typische Herbstwetter, das typische Hochdruck-Herbstwetter, was uns die kommenden sieben bis zehn Tage fest im Griff hat.“ Auf den Winter-Einbruch mit Neuschnee und Co. werden wir also noch eine Weile warten müssen … ■