Nach kurzen und superwarmen Mai-Sommer hat der Wetterumschwung manche Teile von Deutschland hart erwischt. Gewitter, starker Regen und Windböen: Bei Unwettern in einigen Bundesländern sind mehrere Menschen verletzt worden. Aber die Prognose von Meteorologe Dominik Jung von wetter.net macht Hoffnung: Ab Montag kehrt die Sonne zurück – doch die Kühle bleibt.
Betroffen von den Unwettern am Samstag waren vor allen Dingen südlichen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland im Westen bis rein ins südliche Brandenburg und nach Sachsen im Osten.
Unwetter in Deutschland: Unfälle, Brände durch Blitze
In Mittelhessen erlitten zwei junge Männer in einem Auto Verletzungen, als ein Baum auf den Wagen krachte. Der 18 Jahre alte Fahrer und sein 17-jähriger Beifahrer kamen laut Polizei mit leichten Blessuren davon. Die Deutsche Bahn berichtete auf X von Streckensperrungen wegen Bäumen auf den Gleisen. In Rheinland-Pfalz waren mehrere Regionalzüge betroffen.
In Fulda versperrte ein umgestürzter Baum den Eingang eines Hotels. Rund 60 Gäste kamen zunächst nicht mehr aus dem Gebäude, bis die Feuerwehr den Baum weggeräumt hatte, wie die Polizei mitteilte. In Osthessen lagen umgestürzte Bäume oder herabgefallene Ästen auf Fahrbahnen. Ein Baum fiel vor einen fahrenden Pkw – die Fahrerin blieb unverletzt.

Zu schwerwiegenden Bränden kam es in Baden-Württemberg. Ein Scheunenbrand in Bad Wildbad, der auf ein Wohnhaus übergriff, hinterließ einen Schaden von rund 600.000 Euro. Die Polizei ging nach ersten Ermittlungen davon aus, dass während eines Gewitters ein Blitz in die Scheune einschlug. In Pforzheim sei nach Zeugenaussagen ein Blitz in ein Mehrfamilienhaus eingeschlagen, teilte die Polizei am frühen Morgen mit. Durch den Dachbrand entstand demnach ein Schaden von rund 100.000 Euro.
Für den Sonntag gibt Dominik Jung von wetter.net Entwarnung. Die Gewitterlage sei dann eigentlich weitgehend vorüber, hier und da schauert es noch ab und zu noch. Aber: Nach der Hitze der vergangenen Tage lassen uns die Temperaturen frösteln: Es wird nur noch 9 bis 16 Grad warm. „Die Temperaturen haben sich teilweise halbiert“, sagt der Meteorologe.
Aber Jung macht allen, die es nicht nass mögen, wieder Hoffnung. Das kommende Hoch macht sich schon wieder bemerkbar. Im Norden, Westen und Osten kommt schon wieder die Sonne zum Vorschein, es bleibt aber im Vergleich zur Vorwoche relativ kühl. „12 bis 14 Grad, vielleicht mal 15, 16 Grad entlang des Mains“, sagt der Meteorologe.
Der Mai geht zu kalt weiter – auch in den Urlaubsregionen
Der Dienstag bleibt ebenfalls recht freundlich, mal Sonnenschein, mal ein paar Wolken, meist trockenem Wetter bei 14 bis 20 Grad, in Berlin und Brandenburg bei 17 Grad. Auch am Mittwoch ändert kaum nichts, es gibt allerdings ein paar dichtere Wolken und weniger Sonnenschein. Bis zum 8. Mai sind im Norden und Osten kaum Niederschläge zu erwarten.
In den nächsten beiden Wochen wird es ein ganzes Stück kälter sein, als das normalerweise für den Mai erwartet wird. Das zeige laut Dominik Jung das europäische ECMWF-Wettermodell.
Schlechte Nachrichten gibt es auch für die, die in den vorgezogenen Urlaub Richtung Süden aufbrechen wollen. „In der Woche vom 12. bis zum 19. Mai gibt es vor allen Dingen im Süden zu tiefe Temperaturen“, sagt er. Nicht nur bei uns in Süddeutschland, sondern auch in Italien, auf dem Balkan. In den typischen Urlaubsregionen, auch in Richtung Südfrankreich und Spanien, wird es zu kalt.