Es schüttet wie aus Eimern – der KURIER hat Morgenmeeting: Worüber schreiben wir denn heute? Natürlich muss das Wetter adressiert werden. Wir wollen wissen, sind die Berliner sehr enttäuscht über den Sommer 2024? Wir rechneten mit Schlagzeilen, in denen sich die Berliner ordentlich über das Wetter beschweren! Und obwohl es donnert und blitzt beim Schreiben dieses Textes – die Menschen dieser Stadt scheinen wasserfest zu sein.
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Fröhlicher Gemüsebauer Alhwash (61) am Maybachufer
„Ich mag den Regen“, sagt der 61-jährige Gemüsebauer Alhwash auf die KURIER-Frage, was er denn zum Berliner Sommer und dem vielen Regen meint. Er gestikuliert in Richtung Stand mit der Ernte: „Schau, alles wächst schön, und ich muss nicht gießen.“ An diesem Freitagvormittag ist Markt am Maybachufer – eigentlich einer der besseren Markttage, meint er, aber heute kommen vielleicht nur halb so viele Kunden, das könnte wohl am Wetter liegen, sagt er lachend. Alhwash wohnt in Berlin-Spandau, fährt aber täglich zu seinem Ackerland in Buchow-Karpzow in der Nähe von Wustermark. Stolz zeigt er Fotos von seinen grünen Beeten auf dem Handy. „Der Natur tun diese Wärme und der Regen schon gut!“

Australierin Nina Oswald (34) aus Neukölln ohne Regenschirm: „Uuuuups“
Triefend nass steht die Australierin Nina Oswald (34) vor der KURIER-Reporterin und lächelt tapfer für die Kamera. Sie ist eine von vielen, die mal wieder von einem Regenschauer überrascht wurden. „Ich habe meinen Regenschirm vergessen … uuuups“, sagt Nina und lacht. Sie darf den Schirm der KURIER-Reporterin leihen. Der KURIER hakt nach: „Also, wie findest du den Berliner Sommer bis jetzt?“ – „Ein bisschen krass eigentlich.“ Sie schaut sich um, es tröpfelt. „Also ich warte immer noch auf den Sommer, und ich warte und ich warte … es ist crazy“, sagt sie kopfschüttelnd. „Also nicht so gut“, gesteht sie.

Maybachufer-Begenungen: Andy und Pickle im Markt-Gewusel
Pickle sitzt vor einem Essensstand – schaut sehnsüchtig Richtung frittiertes Essen. Andy versucht, die blauäugige Hündin zum Weitergehen zu motivieren. Bis Pickle fertig geguckt hat, schaffen wir ein schnelles Interview: Also, was sagt Andy zum Berliner Sommerwetter? Andy schaut gen Himmel: „Es ist ein bisschen Schei..., … aber … es ist warm“, sagt er achselzuckend. Natürlich, es könnte schlimmer sein … nämlich regnerisch und kalt. „Es ist nicht so schlecht“, fügt Andy schließlich hinzu. Corgi-Hündin Pickle schleckt ihm den Arm ab. Die Regen-Zeit verbringen er und seine Hündin mit Spaziergängen. „Sie hat auch eine Regenjacke.“ – „Und du auch?“, fragen wir. „Nein, ich nicht.“ Andy lacht.

Zerzaust, pitschnass und fröhlich: Robyn und Sarah Ellis-Johnson aus Manchester
Bei strömenden Regen trifft der KURIER auf die zwei EM-Fußball-Touristen aus dem englischen Manchester. Robyn (37) und Sarah (40) Ellis-Johnson sind Regenwetter gewöhnt, scheuen keine Nässe, es sei doch auch so schön warm und schwül, erzählen sie dem KURIER munter auf Englisch. Die eine blinzelt gen Himmel, schwere Tropfen fallen auf die Brille, in der Ferne donnert es. „Wir hatten auch schon sehr schönen Sonnenschein hier in Berlin“, sagt Sarah. Dass es dann auch mal regnet, macht ihnen nichts aus. „Die Pflanzen brauchen Wasser.“ Sie lachen. „Na, möglicherweise ist dieses Wetter nicht so gut für meinen Look“, räumt Robyn ein. Ihre Haare sind nass und zerzaust. Sie lachen und Sahra sagt: „Dieser Look ist besser!“ – und zieht ihr die Kapuze über die Augen.

Fröhliche Anne Magoltz von Spreewald Landwaren: „Regen ist flüssiger Sonnenschein“
„Regen ist immer toll, gerade für uns, die Gemüse anbauen.“ Aber … Anne lächelt: „Nach Regen muss ich immer Nacktschnecken einsammeln.“ Merken die Landwaren-Verkäufer aus dem Spreewald, ob die Berliner wasserfest sind? „Man merkt es schon ein bisschen bei der Kundschaft, na klar.“ Aber es kommen trotzdem viele, meint Anne. „Regen ist ja nichts Schlimmes. Regen ist wie flüssiger Sonnenschein“, sagt Anne und lacht.

Künstler Filippo: „Ich finde dieses Regen-Wetter angenehm!“
Künstler Filippo (46) vergleicht den Berliner Sommer mit dem Italien-Sommer und freut sich über den Regen. „Es ist ziemlich schwül heute, ich schwitze.“ Was sagen die Kunden? „Ja, gerade ist niemand da“, lacht er. „Aber im Vergleich zu Italien, wo sie gerade knapp 40 Grad haben, bleibe ich lieber hier. Ist doch so ganz angenehm.“ Er ordnet die Prints auf seinem Stand. Das Regenwetter macht dem Künstler nichts aus – er hat einfach sehr gute Laune. „Aber wenn es regnet und windet, verkrieche ich mich zu Hause“, gesteht der 46-Jährige lächelnd. Er winkt zum Abschied. ■