Stundenlanges Warten, entnervte Passagiere, verpasste Flüge
Die blanke Wut! Urlaub versaut dank Chaos am Flughafen: Airline muss 600 Euro blechen – pro Person!
Die Verantwortlichen schieben sich die Schuld gegenseitig zu und wir – wir können nur hilflos zusehen, wie sie uns den lang ersehnten Urlaub versauen. Es gibt nur einen Trost – und das sind Ihre Rechte bei Flugausfällen, Verspätungen und Co.

Die ersten Schulkinder in Deutschland haben schon Sommerferien. In Berlin beginnen diese in genau einer Woche. Doch schon jetzt ist klar: Wer reisen will, braucht ein dickes Fell. Es herrscht das blanke Chaos an den Flughäfen. Die Verantwortlichen schieben sich die Schuld gegenseitig zu und wir – wir können nur hilflos zusehen, wie sie uns den lang ersehnten Urlaub versauen. Es gibt nur einen Trost – und das sind Ihre Rechte bei Flugausfällen, Verspätungen und Co. Hier kommt der Überblick:
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„Wir mussten alle lange pandemiebedingt aufs Reisen verzichten. Also wollen viele Menschen nun endlich wieder raus und ihre Ferien genießen. Dass so ein Zeitpunkt kommen würde, war auch nicht schwer vorherzusehen“, sagt die Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Müller (Grüne), der Bild.
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Es sei „umso frustrierender“, wenn „nach den enorm schwierigen Corona-Jahren“ nun die „hohen Passagierzahlen gerade auf personelle Engpässe im Luftverkehr“ stießen. Es sei „in der gesamten Flugbranche anscheinend zu erheblichen Fehlplanungen“ gekommen.
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Lufthansa gibt nach Flughafen-Chaos zu: Haben es mit dem Sparen übertrieben
Das gibt Lufthansa-Chef Carsten Spohr auch zu. Etwas dagegen tun? Fehlanzeige! Die von Personalmangel, Teileknappheit und eingeschränktem Luftraum geprägte Situation werde sich „kurzfristig kaum verbessern“, meint er.
Spohr entschuldigte sich im Namen des Unternehmens dafür, dass nach dem Corona-Einbruch das „Hochfahren des komplexen Luftverkehrssystems von fast Null auf derzeit wieder fast 90 Prozent“ nicht zur angestrebten Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Robustheit geführt habe. Der Manager räumte ein, dass auch dem Lufthansa-Konzern in einigen Bereichen Personal fehle. Und er verrät, dass der Vorstand es „an der ein oder anderen Stelle“ mit dem Sparen übertrieben habe.
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Klingt zwar nach Einsicht, hilft den Passagieren aber auch nicht weiter, wenn sie nun mit einem heillosen Chaos am Flughafen in den lang ersehnten Urlaub starten müssen – wenn sie denn überhaupt zum Ziel kommen. Stundenlange Verzögerungen bei der Abfertigung, entnervte Passagiere, verpasste Flüge – so sieht derzeit die Realität an deutschen Flughäfen aus.
Wer sich wochen-, wenn nicht gar monatelang auf seinen Urlaub gefreut hat, den dürfte es kaum beruhigen, dass einem zumindest eine Entschädigung zusteht, wenn die Urlaubsreise im Chaos endet.

Was steht einem bei Flug-Ausfällen zu?
Grundsätzlich haben Passagiere ab 3 Stunden Verspätung am Ankunftsort laut EU-Fluggastrechte-Verordnung einen Anspruch auf Entschädigung. Die Höhe richtet sich nach der Flugstrecke: 250 Euro bei Flügen bis 1500 Kilometer, 400 Euro bis zu 3500 Kilometer und 600 Euro ab einer Flugstrecke von über 3500 Kilometern.
Daneben besteht die Möglichkeit auf verschiedene Unterstützungsleistungen. Zum einen können Betroffene vom Vertrag zurücktreten (ab 5 Stunden Abflugverspätung), in diesem Fall kann der Ticketpreis von der Airline erstattet werden. Möchte man die Reise jedoch nach wie vor antreten, kann man von der Airline eine Alternativbeförderung verlangen.
Während der Wartezeit am Flughafen muss die Airline die Passagiere mit Essen und Getränken verpflegen (je nach Streckenlänge ab 2 Stunden Abflugverspätung). Ist eine alternative Beförderung erst am nächsten Tag möglich, muss sie eine Hotelübernachtung sowie die Beförderung dorthin organisieren.
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Bietet die Airline trotz Nachfrage keine Verpflegung oder Übernachtung an, darf man sich selbst darum kümmern. Die Kosten bekommt man in solchen Fällen im Nachhinein von der Airline erstattet. Wichtig: Alle Belege als Nachweise aufbewahren.
Tipps für richtiges Verhalten am Chaos-Flughafen
Wenn der Flug Verspätung hat oder annulliert wird, sollte man sich entweder direkt vor Ort oder telefonisch bei der Airline Informationen besorgen und sich den Grund und die Dauer der Verspätung schriftlich bestätigen lassen, rät der ADAC. Von nun an sollten außerdem alle Belege für anfallende Verpflegungskosten aufbewahrt werden. Wenn man eine Pauschalreise gebucht hat, sollte man umgehend den Reiseveranstalter kontaktieren.
Schnelle und unkomplizierte Hilfe bietet der Entschädigungsrechner vom ADAC. Mit diesem können Flugreisende ihre Rechte mit nur wenigen Klicks und kostenfrei überprüfen und anschließend geltend machen: Das geht entweder selbst über den Musterbrief auf der Website, durch Anrufen der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr oder die Beauftragung eines Anwalts.