Richtig lüften und mehrere Hundert Euro sparen: So hilft das Hygrometer dabei
KURIER erklärt, warum Lüften so wichtig ist, was Sie dabei beachten sollen und warum der Einsatz eines Hygrometers mehrere Hundert Euro sparen kann.

Dass man die Fenster im Winter nicht angekippt lassen sollte, wenn man nicht sinnlos zum Fernster hinaus heizen will, ist den allermeisten mittlerweile bewusst. Dass die Fenster trotzdem nicht den ganzen Tag geschlossen sein sollten, wenn man Geld sparen will – dieser Gedanke ist den meisten Menschen aber fremd. KURIER erklärt, warum Lüften so wichtig ist, was Sie dabei beachten sollen und warum der Einsatz eines Hygrometers mehrere Hundert Euro sparen kann.
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Warum spart richtiges Lüften Geld beim Heizen?
Wenn es draußen kalt ist, verplempert Lüften doch nur wertvolle Energie – so lautet die weitverbreitete Meinung. Der Gedanke: Lässt man freiwillig kalte Luft in die Wohnung oder das Haus, muss diese ja erst mal wieder aufgeheizt werden.
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Doch: Das kurzzeitige Lüften hat überraschenderweise einen finanziellen Vorteil. „Je feuchter die Luft im Raum, desto mehr Energie braucht man, um sie zu erwärmen“, sagt Wolfgang Lorenz, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands Schimmelpilzsanierung.
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Wieso spart richtiges Lüften noch?
Ein zweiter, entscheidender Punkt, warum regelmäßiges Lüften an der Tagesordnung stehen sollte, ist das Vermeiden von Schimmel in der Wohnung oder dem Haus.
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Das Problem: Warme Luft kann viel mehr Wasserdampf mit sich tragen als kühle Luft. Man verringert also durch das Rauslüften der warmen Innenluft und das Reinlüften von kühler Außenluft die Luftfeuchtigkeit im Raum. Und ist diese gering, sinkt die Gefahr der Bildung von gesundheitsgefährdendem Schimmel.
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Übrigens: Wer erst einmal Schimmel in den eigenen vier Wänden hat, sollte ihn möglichst professionell behandeln und loswerden. Das Entfernen von Schimmel kostet durchschnittlich 137 Euro pro Quadratmeter. Das haben die Experten von hausfragen.de errechnet. Braucht man den Rat von Experten, wird es noch teurer.
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Wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit im Raum sein?
Um die Gefahr von Schimmelbildung zu minimieren, sollte man die Luftfeuchtigkeit im Raum im Auge haben. „Wünschenswert sind Werte zwischen 50 und 60 Prozent“, sagt Jörg Friemel von der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen.
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Um diese Angaben im Blick zu haben, macht das Aufstellen von sogenannten Hygrometern Sinn. Diese messen die Luftfeuchte in einem Raum. Liegt sie nur kurzfristig über 65 Prozent, ist das kein Problem. Problematisch sind aber Werte von über 70 Prozent über längere Zeit.
Wolfgang Lorenz empfiehlt: „Nach dem Lüften sollte die Luftfeuchte unter 40 Prozent liegen.“ Was kein Problem ist: „Beim Lüften mit klarer Winterluft erreicht man normalerweise Werte von 30 bis 35 Prozent.“
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Wie wendet man Hygrometer richtig an?
Hygrometer sind gar nicht teuer, bringen aber einen großen Nutzen. Für unter 10 Euro sind sie zu haben. Wer Energie sparen will, ist gut beraten, mehrere Hygrometer in der Wohnung zu platzieren und sie gut zu beobachten. Wolfgang Lorenz rät zu mindestens zwei Geräten – „eines im kältesten Raum und eines im feuchtesten Raum der Wohnung“.
Das kälteste Zimmer ist oft das Schlafzimmer, die feuchtesten Bereiche sind Bad und Küche. Dort sollten die Geräte nicht in der Raummitte, sondern an der kältesten Stelle stehen. Das ist eine Außenwand oder, besser noch, die Ecke zwischen zwei Außenwänden. An diesen Bereichen setzt sich Feuchtigkeit zuerst ab.
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Wie lange sollte man lüften?
„Wie lange gelüftet werden muss, hängt davon ab, wie hoch die Zimmertemperatur ist und welche Außentemperaturen herrschen. Und von der Luftfeuchtigkeit innen und außen“, sagt Jörg Friemel. In der Regel liegt die nötige Lüftungsdauer aber zwischen zehn und 15 Minuten. „Lüftet man zu kurz, bleibt noch Feuchtigkeit im Raum“, so der Fachmann.
Zu lange sollte man die Fenster jedenfalls nicht offen stehen lassen. Sonst heizt man natürlich zum Fenster hinaus. Wer regelmäßig einen Blick aufs Hygrometer wirft, bekommt schnell ein Gefühl dafür, wie lange der jeweilige Raum gelüftet werden muss.
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Wie oft sollte man lüften?
Wie schnell die frisch hereingelüftete Luft sich wieder mit Feuchtigkeit anreichert, ist verschieden. Aber eines ist klar: Weder die Werte direkt nach dem Lüften noch die Optimalwerte zwischen 50 und 60 Prozent Luftfeuchte sind von Dauer im Raum haltbar – unser Tun trägt dazu bei.
Duschen, Kochen, Wäschetrocknen – all solche Tätigkeiten, die mit Feuchtigkeit verbunden sind, treiben die Luftfeuchtigkeit natürlich stark und schnell nach oben. Und nicht nur das: Auch unser ganz normales Atmen und das Schwitzen treiben die Werte nach oben. Rund zwölf Liter Wasserdampf gibt eine vierköpfige Familie pro Tag in ihre Umgebung ab.
Feuchtigkeit, die durch Kochen oder Duschen entsteht, sollte übrigens möglichst sofort nach draußen gelüftet werden. Auch Räume, in denen Wäsche getrocknet wird, sollten häufiger gelüftet werden.