Urlauber aufgepasst! Jedes Jahr werden knapp 200.000 Mal die Urlaubsfahrten deutscher Autotouristen wegen einer Panne oder eines Unfalls unfreiwillig unterbrochen oder gar gestoppt. Wohl dem, der vorgesorgt und sich abgesichert hat. Doch immer häufiger nutzen Kriminelle genau das aus. KURIER erklärt die dreiste Abzocke mit der Auslandspannenhilfe – und wie Sie sich wehren.
Wie funktioniert die ADAC-Abzocke im Urlaub?
Der ADAC warnt vor einer neuen Betrugsmasche: Falsche Pannenhelfer treiben in Ungarn, Serbien, Bulgarien, Kroatien, Slowenien, der Slowakei, Litauen und Polen ihr Unwesen. Diese Kriminellen geben sich als ADAC-Mitarbeiter aus und verlangen horrende Summen für Abschleppdienste und unnötige Reparaturen.
Mit Fahrzeugen, die den echten Pannenhilfe-Autos des ADAC täuschend ähnlich sehen, und in gelber Uniform getarnt, wirken die Betrüger auf den ersten Blick vertrauenswürdig. Besonders dreist: Manche Fahrzeuge tragen die Aufschrift „Im Auftrag des ADAC“ – in einem Fall sogar „ACDC“!
Eine besonders perfide Taktik: Störsender in den Fahrzeugen der Betrüger unterbrechen das Mobilfunknetz, sodass Anrufe beim ADAC-Auslandsnotruf scheitern. In diesem Fall sollten Autofahrer ihr Fahrzeug abschließen, sich einige Meter entfernen und von dort den ADAC kontaktieren.

Wie vermeidet man ADAC-Abzocke im Ausland?
Der ADAC stellt klar: „Im Ausland betreibt der ADAC keine eigene Straßenwacht-Flotte und die dortigen Vertragspartner dürfen weder auf ihren Fahrzeugen noch an Werkstätten ADAC Logos verwenden.“ Es gäbe nur eine Ausnahme: „In Norditalien ist ein Gelber Engel ganzjährig als Pannenhelfer für die ADAC-Notrufstation tätig.“
Wie schützen Sie sich vor ADAC-Abzocke im Urlaub?
Besonders offensichtlich ist die Taktik vieler Betrüger, bereits an der Autobahn zu warten und direkt nach einer Panne aufzutauchen, um dem Hilfesuchenden ihre Dienste anzubieten. Deshalb gilt: Niemals im Wohnwagen auf unbewachten Parkplätzen übernachten oder das eigene Fahrzeug unbeaufsichtigt lassen. Es gibt auch Fälle, in denen Betrüger nachts unbemerkt die Fahrzeuge manipuliert haben, um am nächsten Tag für mehrere tausend Euro in bar „zu helfen“.
Brauchen Sie wirklich Hilfe, gehen Sie einige Meter vom Fahrzeug weg, um den ADAC-Auslandsnotruf anrufen. Stellen Sie etwas oder jemand Verdächtigen fest, notieren Sie sich Nummernschilder und fotografieren Sie verdächtige Fahrzeuge. Diese können Sie dann dem ADAC melden. Die ADAC Versicherung AG verfolgt diese Betrüger juristisch. Doch Betrugsanzeigen können nur die betroffenen Reisenden selbst erstatten. ■