Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, doch sie haben eine dunkle Seite: Sie machen süchtig! Eine aktuelle Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte hat alarmierende Ergebnisse hervorgebracht. Fast die Hälfte der deutschen Smartphone-Nutzer gibt zu, dass sie viel zu viel Zeit mit ihrem Mobiltelefon verbringen. Bei den unter 35-Jährigen sind es sogar erschreckende 84 Prozent!
Dabei bleibt es nicht nur bei einem schlechten Gewissen: Immer mehr Menschen klagen über gravierende Nebenwirkungen ihres exzessiven Smartphone-Konsums. Ablenkung, Einschlafprobleme, Kopfschmerzen und sogar körperliche Schmerzen sind weit verbreitet. Über alle Altersgruppen hinweg berichten 56 Prozent der Befragten von solchen negativen Folgen. Besonders dramatisch: Bei den unter 25-Jährigen spüren sage und schreibe 93 Prozent die negativen Auswirkungen.
Smartphone-Nutzung mit Suchtverhalten
Auch die Zahl der selbstkritischen Smartphone-Nutzer steigt kontinuierlich. In den letzten zwölf Monaten hat fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten zugegeben, dass ihr Konsum zugenommen hat. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt den alarmierenden Trend: 2019 gaben noch 38 Prozent an, zu viel Zeit am Handy zu verbringen. Andreas Gentner von Deloitte bringt es auf den Punkt: „Zwar ist das Smartphone populär wie noch nie, doch immer mehr Menschen sehen ihre lange Bildschirmzeit kritisch.“

Trotz der überwältigenden Nutzung versuchen 70 Prozent der Befragten, ihre Smartphone-Zeit zu reduzieren. Ein Leben ganz ohne das digitale Wundergerät können sich allerdings nur drei Prozent vorstellen. Die Versuchung ist einfach zu groß, die Abhängigkeit zu stark.
Die Umfrageergebnisse sind ein Weckruf. Ständige Erreichbarkeit und der exzessive Konsum beeinflussen nicht nur unser Sozialleben, sondern auch unsere Gesundheit negativ. Aber was tun? KURIER hat einige hilfreiche Tipps:
Smartphone-Zeit reduzieren – so geht’s
Bildschirmzeit begrenzen: Viele Smartphones bieten Funktionen zur Begrenzung der Bildschirmzeit. Diese Funktionen zeigen an, wie viel Zeit du mit verschiedenen Apps verbringst, und ermöglichen es dir, Zeitlimits für bestimmte Anwendungen festzulegen. Es gibt außerdem zahlreiche Apps, die helfen, die Smartphone-Nutzung zu überwachen und zu begrenzen, wie z.B. „Forest“ oder „Moment“.
Benachrichtigungen reduzieren: Schalten Sie unnötige Benachrichtigungen aus. Das verhindert ständige Ablenkungen und das Bedürfnis, das Telefon immer wieder zu überprüfen. Behalten Sie nur wichtige Benachrichtigungen, wie Anrufe oder Nachrichten von nahen Personen.
Aufräumen: Entfernen oder deaktivieren Sie Apps, die viel Zeit in Anspruch nehmen und nicht notwendig sind. Sind soziale Medien, Spiele oder Nachrichten-Apps wirklich nötig?
Digitales Detox: Planen Sie regelmäßige „Digitales Detox“-Tage oder -Stunden, in denen Sie das Smartphone bewusst nicht nutzen. Entwickeln Sie Gewohnheiten wie Smartphone-freie Morgen- und Abendroutinen. Lassen Sie Ihr Smartphone in einem anderen Raum, wenn Sie konzentriert arbeiten oder eine bestimmte Aktivität ohne Ablenkung ausführen wollen. ■