Nicht am Wochenende!

Auf den Tag kommt es an: Der Trick, in Berlin eine Wohnung zu finden

Wohnungen sind in Berlin Mangelware. Die Suche gestaltet sich entsprechend schwierig. Eine Untersuchung hat herausgefunden: Es gibt gute und schlechte Wochentage bei der Wohnungssuche.

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In Berlin eine Wohnung zu finden, gleicht beinah einem Sechser im Lotto.
In Berlin eine Wohnung zu finden, gleicht beinah einem Sechser im Lotto.Monika Skolimowska/dpa

Berliner Wohnungssucher aufgepasst! Wer am günstigsten tanken will, sollte donnerstags zur Tankstelle fahren. Wer billige Flüge sucht, bucht am besten montags. Aber wann finden Sie Ihre Traumwohnung? Der KURIER kennt die Antwort, die eine neue Markt-Analyse auf diese Frage gibt.

Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist heiß umkämpft. Nicht nur in Berlin gibt es deutlich mehr Menschen auf Wohnungssuche als freie Immobilien. Beispiel gefällig? 2023 sorgte ein Fall für Aufsehen, bei dem die Wohnungsgesellschaft Howoge insgesamt 288 Wohnungen in zwei neuen Wohnanlagen inserierte – und in gerade mal 30 Minuten dafür 43.000 Bewerber Schlange standen. Die Anzeigen mussten aus dem Netz genommen werden.

Wohnungen in Berlin sind Mangelware

Heißt also: Kaum ist eine Wohnung inseriert, gehen Hunderte Anfragen ein. Es ist also pures Glück, wenn man bei diesem ganzen Wahnsinn wirklich seine Traum-Wohnung in der Hauptstadt findet. Doch es gibt auch gute Nachrichten für alle Wohnungssuchenden: Die Experten der Wohnungssuchmaschine Immowelt haben herausgefunden, wann die meisten Anzeigen online gehen.

87,4 Prozent der Wohnungsanzeigen erscheinen zwischen Montag und Freitag. Dienstag ist der beste Tag für die Wohnungssuche: 18,9 Prozent aller neuen Angebote werden an diesem Tag eingestellt. Am Mittwoch erscheinen immerhin noch 18 Prozent der neuen Anzeigen. Kaum etwas Neues gibt es hingegen am Wochenende: 6,4 Prozent der Anzeigen werden am Samstag, 6,2 Prozent am Sonntag veröffentlicht.

In Berlin eine neue Wohnung zu finden, ist gar nicht so leicht.
In Berlin eine neue Wohnung zu finden, ist gar nicht so leicht.IMAGO/photothek

Und auch die Uhrzeit, zu der man nach Wohnungen sucht, ist entscheidend! Die Mittagszeit ist besonders ergiebig: Ein Drittel der Inserate wird zwischen 11 und 15 Uhr geschaltet.

Und warum ist das so? Gewerbliche Anbieter wie Makler und Hausverwaltungen nutzen meist die üblichen Arbeitszeiten, um Inserate online zu stellen. Private Anbieter erhoffen sich unter der Woche mehr Aufmerksamkeit.

Dienstags und mittwochs eine Wohnung in Berlin zu finden, ist leichter

Übrigens: Immowelt verrät auch, wann man sich das Suchen eigentlich sparen kann. Abends und nachts geht kaum etwas online: Nach 20 Uhr erscheinen nur noch 2,9 Prozent aller Anzeigen, zwischen 21 und 22 Uhr sind es nur 2,8 Prozent. Nachtschwärmer haben besonders schlechte Karten: Zwischen 23 und 7 Uhr werden insgesamt nur 5,6 Prozent der Angebote online gestellt.

Das Fazit lautet also: Wer seine Chancen auf eine neue Wohnung erhöhen will, sollte dienstags und mittwochs über die Mittagszeit suchen. Dann gehört er zu den Ersten, die sich auf eine neue Anzeige melden können. Im besten Fall hat man sein Bewerberprofil und die Bewerbungsmappe schon vor der Suche vorbereiten – das verschafft dann noch mehr Vorsprung.

Und was gehört in so eine Bewerbungsmappe für eine Wohnung? Einkommensnachweis und Schufa- bzw. Bonitätsauskunft, Mietschuldenfreiheitsbescheinigung vom bisherigen Vermieter, für Azubis und Studenten eine Bürgschaft der Eltern, die Kopie des Personalausweises, die übliche Selbstauskunft für Mieter und ein sympathisches Anschreiben.