Inserate nur kurz online

Mietwahnsinn in Berlin: 43.000 Bewerber auf 288 Wohnungen in 30 Minuten

Bei diesen Wahnsinns-Zahlen – wie kann die Vergabe da gerecht sein? Fakt ist, die Vermieter sind mit dem Ansturm der Interessenten oft überfordert, Inserate nach kurzer Zeit wieder offline.

Teilen
Mietwohnungen sind in Berlin Mangelware. Es gibt Hunderte Bewerber pro Wohnung.
Mietwohnungen sind in Berlin Mangelware. Es gibt Hunderte Bewerber pro Wohnung.Jochen Eckel/imago

Diese Zahlen sind nicht nur der absolute Wahnsinn! Sie sind auch ein Albtraum für alle, die in Berlin auf Wohnungssuche sind. 43.000 Bewerber auf insgesamt 288 Wohnungen in zwei Wohnanlagen – in jeweils gerade mal 30 Minuten. Wie kann die Vergabe da gerecht zugehen?

Wer in Berlin akut nach einer neuen Bleibe sucht, der sieht sich oft einem monatelangen Kampf ausgesetzt. Viel zu viele Bewerber, viel zu wenige Wohnungen – es hagelt für die Interessenten meist wochen- oder monatelang Absagen im Fünf-Minuten-Takt.

In Berlin sind 1-Zimmer-Mietwohnungen besonders gefragt

Besonders begehrt in Berlin: kleine 1-Zimmer-Wohnungen, zum Beispiel für Studenten. Laut statistischen Auswertungen bewerben sich hier pro Bleibe durchschnittlich 240 Interessenten. Für eine einzige 3-Zimmer-Wohnung gibt es durchschnittlich immer noch 73 Interessenten.

119 Wohnungen hat die Howoge in der Glasbläserallee vermietet – der Ansturm der Interessenten war riesig.
119 Wohnungen hat die Howoge in der Glasbläserallee vermietet – der Ansturm der Interessenten war riesig.Winfried Rothermel/imago

So inserierte die Howoge vor drei Jahren 119 Wohnungen in Friedrichshain an der Glasbläserallee auf Alt-Stralau. Aber das nur eine halbe Stunde lang. Denn da hatte die Wohnungsgesellschaft bereits 23.000 Interessenten in der virtuellen Warteschlange.

Mietwohnungen in Berlin per Zufallsgenerator verteilt

Wie kann die Vergabe da bitte gerecht zugehen? Laut Bild habe die Howoge ein einfaches System. Demnach haben erst mal alle die Möglichkeit, sich grundsätzlich für eine Wohnung zu registrieren. Die Besichtigungstermine werden dann aber per Zufallsgenerator zugewiesen. „Wir müssen leider viele Menschen abweisen“, erklärt ein Sprecher.

So auch beim zweiten Extrem-Beispiel: 169 Mietwohnungen können ab November an der Rummelsburger Bucht im Bezirk Lichtenberg bezogen werden. Auch hier war der Nachfrage-Wahnsinn unvorstellbar. 20.000 Anfragen in 30 Minuten – auch hier wurde die Anzeige schnell wieder abgeschaltet.

Der Howoge-Sprecher erklärt: „Im Schnitt erhalten wir 300 Online-Anfragen pro Wohnung – Neubau und Bestand zusammengenommen.“