Statistisch gesehen muss man in San Francisco über 104.400 Dollar im Jahr verdienen, um nicht als Niedrigverdiener zu gelten. Ein Riesengrund dafür: Die unfassbar hohen Mieten. Diese können sich nicht einmal mehr gutbezahlte Angestellte der Tech-Industrie leisten. Weshalb winzige „Schlafkapseln“ für „nur“ 700 Dollar Miete im Monat der neuste Schrei auf dem Apartment-Markt sind.

Die sogenannten „Sleeping Pods“ der Startup-Firma Brownstone sind aus Stahl und Holz angefertigt. Sie werden als zweistöckige Etagenbetten nebeneinander aufgereiht und sind nach vorne offen – können allerdings mit einem Vorhang komplett abgedunkelt werden. Für Menschen mit Klaustrophobie sind die Schlafkapseln ein echter Albtraum. Sie sind nur 1,30 Meter hoch und bieten Platz für eine 140cm mal 200cm große Matratze. Damit sind sie kleiner als ein durchschnittliches Ein-Mann-Zelt.

Dennoch reißen sich Mieter um die freuen Pods. Christian Lewis, der Gründer des Startups Spellcraft AI, ist happy über den Deal. Dem TV-Sender KGO-TV verriet er, dass er nach seinem Umzug von Illinois sich die 3400 Dollar Miete für ein Einzimmerapartment in Büronähe nicht erlauben konnte. Als er auf Social Media von den Schlafkapseln im „Mint Plaza“ im Theaterbezirk von San Francisco las, schnappte er sofort zu.
Der 27-Jährige hat seine Entscheidung nicht bereut: „Klar ist der Pod sehr klein und man muss sich Badezimmer und die Wohnzimmer-Lounge mit anderen teilen – aber ich brauch doch nur eine Schlafgelegenheit. Außerdem habe ich innerhalb von ein paar Tagen nach dem Einzug die schlausten Menschen meines Lebens hier getroffen. Allein das macht die Sache für mich wert.“

Brownstone-CEO James Stallworth vermietet seine „Schlafkapseln“ auch schon in Palo Alto, San Jose und hat Pläne, mit seiner „Jugendherberge für hochbezahlte Nerds“ auch in die teuerste Stadt Amerikas vorzustoßen: New York City.