Neukölln, Dienstagabend, 22.15 Uhr – die Treptower Straße wird zum Schauplatz eines schrecklichen Unfalls. Der Fahrer einer Honda CBR raste mit hoher Geschwindigkeit an mehreren Fahrzeugen vorbei – bis ein Moment alles veränderte.
Wie aus dem Nichts geriet der Motorradfahrer ins Schlingern. Die Honda schoss unkontrolliert nach rechts, rammte einen silberfarbenen Mercedes und krachte in das Heck eines vorbeifahrenden BVG-Linienbusses. Doch damit nicht genug: Die Maschine warf den Fahrer ab, er wurde unter ein entgegenkommendes Fahrzeug, einen Ford, geschleudert.
Motorradfahrer in Neukölln regungslos nach Schock-Unfall
Ein Bild des Schreckens! Der Mann lag regungslos auf der nassen Fahrbahn. Passanten, die Zeugen des Dramas wurden, eilten sofort zu Hilfe. Sie alarmierten Rettungskräfte und die Polizei. Minuten fühlten sich wie Stunden an, während sie versuchten, den schwer verletzten Fahrer zu stabilisieren. Über 25 Minuten kämpften die eintreffenden Rettungskräfte darum, ihn transportfähig zu machen, bevor er endlich auf einer Trage im Rettungswagen ins Krankenhaus gefahren werden konnte.
Von der Honda CBR blieb nur noch ein Trümmerhaufen. Die Front des Motorrads war völlig zerstört, ein Symbol für die zerstörerische Kraft des Aufpralls.
Busfahrer fährt nach Motorrad-Unfall in Neukölln einfach weiter
Und der Busfahrer, dessen Fahrzeug ebenfalls in den Unfall verwickelt war? Er hatte den Crash nicht einmal bemerkt! Unbeirrt setzte er seine Fahrt fort, nichts ahnend von dem Drama, das sich hinter ihm abgespielt hatte. Doch die Polizei reagierte blitzschnell. Sie hielten einen anderen Bus an, der zufällig vorbeikam, und ließen den Fahrer des betroffenen Busses anfunken. Am Hermannplatz wurde er schließlich gestoppt.
Die Untersuchung des Busses bestätigte den Schaden am linken Heck. Der Busfahrer beteuerte glaubhaft, nichts bemerkt zu haben. Nach der Schadensaufnahme musste er lediglich einen freiwilligen Atemalkoholtest machen und konnte seine Fahrt fortsetzen. Der Fahrer wird nun als Zeuge geführt. Tatvorwürfe wurden keine erhoben. ■