Wie stehen jetzt die Chancen auf das Überwintern in der Europa League für den 1. FC Union?
Anders als in der Vorsaison haben die Köpenicker nach der ersten Pleite in der Gruppenphase nun nicht mehr drei Heimspiele in der Hinterhand. Kommende Woche geht es zu den starken Portugiesen aus Braga.

Einfacher wird's nicht. Das 0:1 (0:1) des 1. FC Union gegen den belgischen Namensvetter von St. Gilloise war ein herber Dämpfer für die Ambitionen der Eisernen, im Wettbewerb zu überwintern. Die Europa League ist eben doch eine echte Herausforderung.
Nur zur Erinnerung: Mit Überwintern war von Haus aus nicht Platz drei in der Gruppenphase gemeint. Damit würde die Köpenicker zwar in den Play-downs (16. bis 23. Februar 2023)– offiziell Zwischenrunde oder Play-offs genannt – gegen einen Zweiten der Conference League ran dürfen. Aber es wäre halt Schluss in der um rund 20 Prozent besser dotierten Europa League.
Überwintern meinte Platz eins und der direkte Einzug ins mit 1,2 Millionen Euro versüßte Achtelfinale (9. bis 16. März 2023). Oder aber mindestens Platz zwei und damit die Hoffnung auf einen attraktiven Gegner aus den Gruppendritten der Champions League.
Auf den 1. FC Union wartet in Braga ein echter Brocken
Wie im Vorjahr vergeigen die Eisernen ihr erstes internationales Match. Das 1:3 seinerzeit in Prag war wenigstens noch auswärts. Das nährte zwischenzeitlich die Hoffnung, es vielleicht in den Heimspielen umbiegen zu können. Nun muss der 1. FC Union ausgerechnet bei Sporting Braga den Turnaround schaffen.
Die in der heimischen Liga noch ungeschlagenen Portugiesen kamen zum Auftakt ihrer Kontinentaltour zu einem ungefährdeten 2:0-Auswärtserfolg beim schwedischen Meister Malmö FF durch Treffer von Bruno Rodrigues (30.) und Ricardo Horta (70., Elfmeter). Das wird ein echter Brocken für die Eisernen.
Braga scheiterte im Vorjahr erst im Viertelfinale der Europa League
Denn Braga, seit fünf Jahren nie schlechter als Viertplatziert in der heimischen Liga, ist durchaus ambitioniert, was die Europa League angeht. In der Vorsaison war erst im Viertelfinale Endstation. Seinerzeit scheiterte der derzeitige Tabellenzweite erst am späteren Finalisten und jetzigen Champions-League-Starter Glasgow Rangers (1:0 und 1:3).
Naturgemäß wollten die Kicker des 1. FC Union nach ihrer Auftaktpleite noch nichts von den Chancen aufs Weiterkommen hören. „Es ist ja nur eins von sechs Spielen. Das erste haben wir verloren. Das ist natürlich unglücklich. Dadurch sind wir natürlich jetzt unter Zugzwang. Aber nächsten Donnerstag werden wir in Braga versuchen, unser Bestes zu geben. Und dann schauen wir mal“, meinte Rani Khedira.
Urs Fischer sieht noch Chancen für den 1. FC Union
Auch Trainer Urs Fischer sah sich am Abend der Niederlage noch außerstande, die Pleite in eine Gesamtgemengelage einzuordnen. „So weit bin ich jetzt noch nicht. Der erste Spieltag ist vorbei. Da haben wir am Schluss auch verdient verloren. Jetzt gilt es, bestmöglich zu regenerieren, um dann die nächste Aufgabe, und das heißt Köln, in Angriff zu nehmen. Natürlich war der Start nicht optimal, das haben wir uns anderes vorgestellt. Aber es bleiben ja noch fünf Spiele“, sagte der sichtlich angefressen wirkende Schweizer Fußballlehrer.
„Es ist zu früh, nach einem Spiel ein Fazit zu ziehen. Wir werden dieses Spiel jetzt aufarbeiten. Wir müssen aus den Fehlern lernen, gerade wenn Gegner auf uns zukommen, die tiefer stehen, wo wir mehr Ballbesitz haben. Das sind wir nicht so gewohnt. Aber wir sind eine Mannschaft, die aus solchen Fehlern schnell lernt“, meinte denn auch Niko Gießelmann, der diesmal für Julian Ryerson von Urs Fischer in die Startelf reinrotiert worden war.
Hoffnung macht zudem, dass der 1. FC Union auf der iberischen Halbinsel das Spiel nicht selber machen muss wie gegen St. Gilloise. Aus der Lauerstellung heraus zu agieren, aus einer gesicherten Deckung zuzuschlagen, liegt den Eisernen ja bekanntlich mehr. Es ist also noch alles drin ...
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