„Es wird ein Gespräch geben“

Union-Zoff: Das sagt Fischer zum Wirbel um Bonucci und Fofana

Der Schweizer ist verwundert über die Aussagen seines Abwehrmanns und kündigt nach der Neapel-Pleite auch ein Gespräch mit seinem Stürmer an. 

Author - Sebastian Schmitt
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Union-Trainer Urs Fischer(57) wundert der Wirbel um Leonardo Bonucci und David Fofana.
Union-Trainer Urs Fischer(57) wundert der Wirbel um Leonardo Bonucci und David Fofana.Beautiful Sports/imago

Das ist mal so gar nicht Union-like! Der 1. FC Union zeigt in der Champions League auch im dritten Spiel eine gute Leistung, muss aber gegen Italien-Meister SSC Neapel auch die dritte Pleite wegstecken. Noch schlimmer: Zwei Spieler, Leonardo Bonucci und David Fofana, tanzen vor Anpfiff und während des Spiels aus der Reihe. Union-Zoff: Das sagt Fischer über den Wirbel um Bonucci und Fofana.

Fischer ist nach Spielschluss spürbar genervt, als er auf der Pressekonferenz die erste Frage zu Fofana gestellt bekommt: „Nach so einem tollen Spiel, ist das die erste Frage, die ich beantworten muss“, wundert sich der Schweizer. Danach antwortet Fischer kurz und knapp: „Es wird ein Gespräch geben.“

Was war passiert? Während wohl die meisten der mehr als 72.000 Zuschauer im Olympiastadion die Szene gar nicht mitbekommen haben, war es im Fernsehbild deutlich zu sehen. Fofana verweigerte nach seiner Auswechslung in der 70. Minute den Handschlag mit seinem Trainer, würdigte Fischer keines Blickes.

Nach seinem verweigerten Handschlag durfte sich David Fofana (r.) auf der Bank ein paar Worte von Union-Manager Oliver Ruhnert anhören.
Nach seinem verweigerten Handschlag durfte sich David Fofana (r.) auf der Bank ein paar Worte von Union-Manager Oliver Ruhnert anhören.Nordphoto/imago

bildDer 20 Jahre alte Ivorer, Leihgabe des FC Chelsea, war offensichtlich sauer, dass Fischer ihn vom Feld nahm. Auf der Bank nahm er neben Manager Oliver Ruhnert Platz, der dem Stürmer auch gleich ein paar Worte mitgab.

Union-Trainer Fischer kündigt Gespräch mit Fofana an

Ein Gespräch mit Fischer kündigte dagegen Leonardo Bonucci an. Der 36 Jahre alte Italiener ließ VOR Anpfiff seiner Unzufriedenheit darüber, dass er nicht in der Startelf stand, freien Lauf. Die Bombe ließ der berühmte Transfer-Experte Fabrizio Romano bei X (ehemals Twitter) platzen: „Leonardo Bonucci ist gar nicht glücklich, gegen Neapel auf der Bank zu sitzen – da er zu Union Berlin gewechselt ist, um in der Champions League zu spielen.“

Der Sender Sky Italia sprang auf den Zug auf und hatte noch weiteres zu berichten: „Bonucci hat erwartet, dass er spielt, er ist wütend!“. Angeblich wolle der Europameister in einem Gespräch mit Fischer am Mittwoch klären,  ob der Trainer noch an ihn glaube.

Fischer ist darüber maximal verwundert, erklärt sachlich: „Ich kann sagen, dass ich die Woche mit Leo gesprochen habe. Deswegen überrascht mich das. Zum Schluss habe ich mich für Robin Knoche entschieden, nicht gegen Leo.“

Union-Trainer Fischer wundert Bonucci-Wirbel

Fakt ist: Bonucci stand in den ersten beiden Champions-League-Spielen gegen Real Madrid (0:1) 80 Minuten und gegen Braga (2:3) über die gesamte Spielzeit auf dem Platz. Allerdings nur, weil Abwehrchef Robin Knoche verletzt fehlte. Überzeugen konnte er nur in Madrid. Bereits am vergangenen Wochenende gegen Stuttgart (0:3), bei Knoches Comeback, saß Bonucci dagegen 90 Minuten auf der Bank.

Fischer weiter: „Natürlich ist Leo unzufrieden. Ich hoffe, dass alle meine Spieler spielen wollen. Am Ende muss ich mich für elf  entscheiden. Und ich glaube, die Entscheidung war nicht so falsch.“

David Fofana entschuldigt sich bei allen Unionern

Wie von Kapitän Christopher Trimmel noch am Abend gefordert, entschuldigte Fofana sich mittlerweile. Der Stürmer schreibt auf Instagram mitten in der Nacht: „Ich möchte mich beim Trainer, meinen Mitspielern und unseren Fans entschuldigen. Diese Geste war nicht beabsichtigt und stellt in keiner Weise meine Einstellung dar. All dies ist aus Frustration entstanden, weil ich dem Team weiterhin helfen wollte, ein positives Ergebnis zu erzielen.“

Auch Bonucci meldete sich mit einem Foto zu Wort, schrieb darunter: „Zuerst das Team.“ Gesprächsbedarf wird Fischer dennoch haben. Mit Bonucci und Fofana.