Chefcoach bleibt eisern

„Hier und jetzt“: Urs Fischer denkt nicht an ein Union-Ende

Der Schweizer bangt in der Champions League um Robin Gosens, bleibt aber trotz der Krise in Köpenick optimistisch.

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Bangt nicht um seine Zukunft beim 1. FC Union: Trainer Urs Fischer vor dem Champions-League-Spiel gegen den SSC Neapel.
Bangt nicht um seine Zukunft beim 1. FC Union: Trainer Urs Fischer vor dem Champions-League-Spiel gegen den SSC Neapel.Matthias Koch/imago

Gegen den VfB Stuttgart pumpte Robins Gosens nach seiner DFB-Reise in die USA bereits nach 70 Minuten. Durchspielen musste der Linksverteidiger dennoch. Jetzt droht der Nationalspieler des 1. FC Union ausgerechnet im so wichtigen Spiel in der Champions League gegen den SSC Neapel (Dienstag, 21 Uhr, Dazn) auszufallen. Union-Trainer Urs Fischer bleibt trotz zuletzt acht Pleiten in Folge optimistisch, auch was seine Zukunft in Köpenick angeht.

„Wir haben all die letzten Jahre gemeinsam unsere Ziele erreicht und Erfolge gefeiert. Jetzt ist es mal ein bisschen stürmisch“, erklärt Fischer, gibt aber auch zu, dass die Rückendeckung von Union-Manager Oliver Ruhnert „guttut“. An ein Ende seiner Zeit beim 1. FC Union verschwende er keinen Gedanken. Fischer: „Ich befasse mich nicht damit, was in zwei oder drei Wochen sein könnte, sondern konzentriere mich auf das Hier und Jetzt.“

Robin Gosens (29) pumpte gegen Ende der Partie gegen den VfB Stuttgart (0:3) wie ein Maikäfer. Ob der Union-Star gegen Neapel dabei ist, ist offen. 
Robin Gosens (29) pumpte gegen Ende der Partie gegen den VfB Stuttgart (0:3) wie ein Maikäfer. Ob der Union-Star gegen Neapel dabei ist, ist offen. Pressefoto Baumann/imago

Ruhnert hatte nach dem 0:3 gegen den VfB Stuttgart keine Sekunde gezögert, Fischer das Vertrauen ausgesprochen und an dessen Verdienste – der Schweizer führte die Köpenicker aus der Zweiten Liga bis in die Champions League – erinnert.

Urs Fischer denkt nicht an ein Union-Ende

Apropos Königsklasse: Das Duell gegen Italiens Meister will Fischer trotz der anhaltenden Negativserie „mit Zuversicht, mit einer positiven Energie“ angehen. „Es ist ein weiterer Versuch, den wir unternehmen, um in die Spur zurückzufinden.“

Definitiv nicht zur Verfügung stehen dem 1. FC Union dabei Jerome Roussillon und Josip Juranovic, während man um Gosens noch zittert. Statt wie geplant neben seinem Coach auf dem Podium der Pressekonferenz zu stehen, ließ sich der 29-Jährige noch auf der Massagebank behandeln. Fischer: „Ich will dazu eigentlich nicht viel sagen. Das wird noch abgeklärt.“

Union-Trainer Fischer hofft auf Gosens-Einsatz

Einen „Plan B“ für einen möglichen Ausfall von Gosens habe man laut Fischer aber „nicht erst seit heute im Kopf“. Optionen auf der linken Seite seien demnach die Abwehrspieler Paul Jaeckel oder Diogo Leite. Fischer wischt die Gedankenspiele beiseite: „Ich bin aber wirklich sehr positiv gestimmt, dass das mit Robin morgen funktionieren wird.“

Der 1. FC Union steht dabei nach zwei knappen Niederlagen bei Real Madrid (0:1) und gegen Sporting Braga (2:3) gegen Neapel, das ohne den verletzten Topstürmer Victor Osimhen anreist, bereits enorm unter Druck. Bei einer Niederlage droht das ausgerufene Ziel, „in Europa zu überwintern“, bereits frühzeitig zu platzen.

Rani Khedira freut sich auf das Duell mit Neapel

Für den Mittelfeldspieler Rani Khedira, der kurzerhand für Gosens beim Medientermin einsprang, ist das Champions-League-Duell mit Neapel ein Highlight, das die aktuellen Sorgen vergessen lässt: „Auch wenn es gerade ein bisschen kompliziert für uns ist, die Stimmung muss automatisch gut sein.“

Fischer gesteht zwar, dass „die Leichtigkeit und das Selbstvertrauen“ den Eisernen etwas abhandengekommen seien, sieht es aber wie sein Mittelfeldchef und fordert: „Du musst trotzdem versuchen, es so positiv wie möglich anzugehen.“