Fisch oder Fleisch, 1. FC Union? Die Köpenicker kommen beim 0:0 gegen den SC Freiburg eigentlich gut ins Spiel, verlieren jedoch ebenso schnell den Faden. Zwar ist auf die starke Defensive Verlass, doch der Angriffsmotor stottert weiter gewaltig. Null-Tore-Team? Cheftrainer Bo Svensson (45) legt den Finger in die Union-Wunde!
16 Punkte nach zehn Spieltagen. Keine Frage, beim 1. FC Union ist alles in Butter. Doch so richtig zufrieden war man an der Wuhle nach der Nullnummer einzig aufgrund des Punktgewinns. Mit dem eigenen Auftritt haderte Cheftrainer Bo Svensson (45) dagegen: „Wir müssen mit der Leistung kritisch umgehen und daraus lernen.“
Tirflaute: Der 1. FC Union kommt kaum in den Strafraum
Der Däne war weit davon entfernt, auf seine Mannschaft einzudreschen. Doch Svensson spürt, dass seine Spieler besonders in der Offensive weiterhin große Probleme haben. Zuletzt blieb der ohnehin harmlose Angriff sogar dreimal in Folge komplett ohne Torerfolg. Svensson: „Es war das ganze Spiel über einfach schwer, auch weil Freiburg es gut gemacht hat. Wir hatten zwar fünf bis sieben Minuten am Anfang, die ganz gut waren, aber wir hatten keinen Zugriff. Das hat uns das ganze Spiel über begleitet. Wir werden das analysieren.“

Fakt ist: Dem 1. FC Union fehlt in der gesamten Vorwärtsbewegung die Durchschlagskraft. Trotz des quirligen Offensiv-Trios um Benedict Hollerbach, Yorbe Vertessen (beide 23) und Woo-yeong Jeong (25) schaffte es Union kaum in den Strafraum. Danach kam Null-Tore-Angreifer Jordan (28), Mittelstürmer Nummer eins, von der Bank – und nach seiner Einwechslung zu keiner richtigen Chance. Svensson: „Wir haben versucht, mit Jordan einen großen Stürmer zu bringen, um auch bei Flanken Gefahr in der Box zu haben. Es war gedacht, um frische Energie zu bekommen.“
1. FC Union: Auf die Abwehr und Rönnow ist Verlass
Das Problem: Die Offensivflaute liegt nicht nur an den harmlosen Angreifern. Lediglich durch vier Distanzschüsse und einige Standardsituationen wurde es gegen Freiburg überhaupt mal gefährlich.
Immerhin: Auf die starke Defensive ist weiterhin Verlass. Mit nur acht Gegentoren stellen die Köpenicker die drittbeste Abwehr der Liga. Nur der FC Bayern und RB Leipzig stehen noch stabiler. Und wenn doch mal etwas schiefgeht, rettet Torhüter Frederik Rönnow (32) sein Team. Der Däne hielt bereits den zweiten Elfmeter in dieser Saison und lobt das Team nach einer wegen seines Rücktritts emotional sehr schwierigen Woche: „Es ist wie immer in dieser Saison. Wir machen es als ganze Mannschaft gut. Die defensive Struktur stimmt, wir kämpfen und blockieren viele Schüsse.“
1. FC Union: Bo Svensson verspricht Besserung
Fakt ist: Abgesehen vom bitteren Pokal-Aus gegen Drittligist Arminia Bielefeld (0:2) hatte es Union mit dem FC Bayern (0:3) und Freiburg zuletzt mit zwei Top-Teams zu tun.
Svensson will in der Länderspielpause die Offensive in Schwung bringen, damit die Null-Tore-Bilanz in der nächsten Partie beim VfL Wolfsburg (Samstag, 23. November, 15:30 Uhr) ein Ende findet: „Wir werden das Spiel nutzen, daraus können wir einiges lernen.“ ■