Zweites Leben bei Union

Nenad Bjelica: Ritterschlag vom Boss und ein Grand mit Vieren

Manager Oliver Ruhnert lobt den Coach des 1. FC Union und für das Spiel in Hoffenheim melden sich gleich vier Stars zurück.

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Coach Nenad Bjelica dirigiert mit zwei spitzen Zeigefingern im Training seine Eisernen.
Coach Nenad Bjelica dirigiert mit zwei spitzen Zeigefingern im Training seine Eisernen.Matthias Koch/Imago

Das Spielglück fühlt sich wieder wohl beim 1. FC Union. Warum es die eiserne Welt im August vergangenen Jahres so abrupt verlassen hat, wird wohl niemand mehr herausfinden. Aber das schöne Gefühl, dass da noch etwas Unerklärliches da ist und in engen Situationen mithelfen kann, das beruhigt. Das gibt Selbstvertrauen. Das ist einfach nur schön.

Auch Nenad Bjelica saugt dieses Gefühl dankend auf. Vielleicht noch etwas mehr als so manch anderer Unioner. Der Trainer übernahm im November in einer so verdammt schweren Zeit, sicherte mit Punkten ein halbwegs friedliches Weihnachtsfest und stand dann nach dem Doppelwischer im Bayernspiel gegen Leroy Sane voll in der Kritik. Drei Spiele war er auf die Tribüne verbannt. Drei Spiele lang rissen die Gerüchte um ihn und ein schnelles Ende seiner Arbeit in Köpenick nicht ab.

Die Fußballgötter halten zum Trainer des 1. FC Union, zu Nenad Bjelica

Beim Comeback gegen Wolfsburg stand der Coach voll im Rampenlicht. Und die Fußballgötter hielten zu Bjelica. Als Union trifft, ist Wolfsburg in Unterzahl, das Spiel wird nicht abgebrochen, weil der Schiedsrichter bei den Protesten der Fans das richtige Gespür hat. Auch das Spielglück lässt den Start von Nenad Bjelica in seine zweite Karriere beim 1. FC Union zum Erfolg werden. Im ersten Spiel nach seiner Tribünenpflicht fuhr er die drei so wichtigen Punkte gegen Wolfsburg ein.

Und positive Nachrichten für den Trainer reißen nicht ab. Geschäftsführer Oliver Ruhnert stärkt ihm den Rücken und ist von seiner Arbeit überzeugt. „Er hat den Glauben zurückgebracht. Er hat es geschafft, Leben reinzubringen und Erfolg zurückzubringen. Das ist vielleicht der größte Impact, den er gebracht hat.“

Auch sportlich klingeln die positiven Nachrichten Sturm. Vor dem Spiel am Sonnabend bei der TSG Hoffenheim, 15.30 Uhr, melden sich gleich vier wichtige Spieler zurück. Abwehr-Chef Kevin Vogt, Kapitän Christopher Trimmel und Janik Haberer haben ihre Sperren abgesessen. Josip Juranovic ist zurück im Training. Vier zurück auf einen Streich, das ist Trainerglück der ganz besonderen Art.

Im Aufstellungspuzzle des 1. FC Union ist wieder richtig Feuer drin

Vor allem Juranovic bringt ganz viel Schwung in das Aufstellungspuzzle, macht so einige Überlegungen wieder möglich. Der Kroate, der mehrere Wochen wegen einer Muskelverletzung gefehlt hatte, steigerte zu Beginn der Woche sein Pensum im Mannschaftstraining der Köpenicker und absolvierte auch schon wieder Spielformen, wenn auch noch ohne Zweikämpfe.

Der Engpass auf der Rechtsverteidiger-Position dürfte beim 1. FC Union so ein Ende haben. Zumal auch Kapitän Christopher Trimmel, der andere etatmäßige rechte Außenverteidiger im Kader, seine Sperre nach der Roten Karte in Leipzig abgesessen hat. Auch der Österreicher steht am Sonnabend wieder zur Verfügung. In Mainz hatte Mittelfeldspieler Janik Haberer auf der Position ausgeholfen, gegen Wolfsburg Alex Kral.

Es ist also angerichtet für den ersten Dreier in der Fremde seit dem 4:1 am zweiten Spieltag der Saison. Ein halbes Jahr liegt das nun schon zurück. Es wird Zeit, Unioner, dass der Bock umgestoßen wird. Dafür kommt der Grand mit vier Neuen gerade recht.