Die Problematik besteht bereits seit Jahren. Der Auswärtsblock im Bremer Weserstadion ist unter reiselustigen Fans berühmt und berüchtigt. Warum das so ist, erlebten die rund 4000 Fans des 1. FC Union beim 0:2 gegen den SV Werder am Sonnabend nun hautnah. Mit Ansage: Union-Fans mit Problemen in Bremen.
Die Stimmung im Gästeblock schien weder durch die zehnte Pleite in Folge noch den Ärger über die Situation beim Einlass getrübt. Wie immer feierte der eiserne Anhang seine Fußballgötter nach dem Abpfiff.
Den Anpfiff erlebten dagegen nicht alle mitgereisten Unioner live. Mehr als 15 Minuten waren bereits gespielt, da leuchtete im Weserstadion eine Botschaft auf der Anzeigetafel auf: „Liebe Gäste-Fans, bitte nutzt die gesamte Fläche und rückt nach oben und zusammen. Es stehen noch Fans von euch draußen.“
Union-Fans verpassen Anpfiff in Bremen
Wer so etwas schon mal erlebt hat, weiß, wie ärgerlich das ist. Meist reist man über mehrere Hundert Kilometer mit der Bahn, im Fanbus oder dem eigenen Auto an, opfert häufig dafür einen Urlaubstag oder viel Zeit mit der Familie und Freunden. Umso bitterer, wenn dann auf der Reise nicht alles glattläuft und man sogar Teile des eigentlichen Grunds des Trips verpasst.

Das Doofe: Das Problem mit dem Gäste-Block in Bremen ist bekannt. Seit dem Umbau des Weserstadion hatte Werder vor allem immer wieder Ärger mit Pyrotechnik, da die unter dem Gäste-Bereich sitzenden Werder-Fans durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in Gefahr gebracht und teilweise sogar bereits während eines Spiels evakuiert wurden.
Werder plant Umbau und Umzug des Gästeblocks
Doch auch die Lage und der Einlass zum Gäste-Block stellt ein Problem dar. Bereits vor der Saison kündigte Werders Geschäftsführer Tarek Brauer an: „Den Stehplatzbereich der Gäste nach unten und den Sitzplatzbereich der Gäste darüber zu verlegen, ist die Maßnahme, die die Situation nachhaltig verbessern wird.“
Da solch ein Umbau und auch ein geplanter Umzug des Gästeblocks frühesten in einem Jahr passieren wird, warnte der 1. FC Union seine Fans bereits im Vorfeld der Partie. „Richtig enger Eingang zum Gästeblock. Also auf gar keinen Fall drängeln“, hieß es in einem Info-Post über das Spiel in Bremen auf dem Instagram-Kanal des 1. FC Union.
Union-Fans brauchen in Bremen Geduld
Doch der Einlass war wohl nicht das einzige Problem der mitgereisten Unioner. Viele Fans mussten bis weit nach Abpfiff warten, bis sie sich auf die Rückreise machen konnten. Das ist auch dem 1. FC Union nicht entgangen, der von seinen Anhängern über die Fan- und Mitgliederbetreuung (Fuma) stets mit einer Umfrage wissen will, wie das Stadionerlebnis war, ob es Probleme gab und was in Zukunft besser laufen kann.
Auf Unions Fuma-Seite war am späten Sonnabendabend zu lesen: „… wenn ihr dann irgendwann mal mit den Shuttle-Bussen zum Bahnhof oder Auto gekommen seid … kommt gut nach Hause!“ Auch das Problem, das über die Anzeigetafel kommuniziert wurde, wurde aufgegriffen: „Teilt gerne eure Eindrücke vom Spieltag vor Ort in Bremen mit uns. Besonders die Einlassbedingungen wollen wir beleuchten.“ ■