Der Preis steigt

Leite-Ersatz? 1. FC Union pokert mit Fredi Bobic um Verteidiger!

Der Ex-Hertha-Manager gibt bei Legia Warschau den Ton an und fordert für Steve Kapuadi mehrere Millionen.

Author - Sebastian Schmitt
Teilen
Steve Kapuadi (27) traf gegen Chelsea und spielte bei Legia Warschau insgesamt eine ganz starke Saison. Deswegen soll der Verteidiger nicht nur beim 1. FC Union auf dem Zettel stehen.
Steve Kapuadi (27) traf gegen Chelsea und spielte bei Legia Warschau insgesamt eine ganz starke Saison. Deswegen soll der Verteidiger nicht nur beim 1. FC Union auf dem Zettel stehen.Sebastian Frej/imago

Beim 1. FC Union wird fleißig am Kader gebastelt. Ein Name taucht in Köpenick nun ganz oben auf dem Zettel auf: Steve Kapuadi von Legia Warschau. Doch der Transfer des Verteidigers ist komplizierter als gedacht. Denn am anderen Ende der Leitung sitzt ausgerechnet Ex-Hertha-Boss Fredi Bobic – und der pokert eisern mit.

Dieses Transfergerücht hat es in sich – in gleich mehrfacher Hinsicht. Die Eisernen buhlen um einen international erfahrenen Verteidiger – mit stattlicher Statur, viel Physis und ordentlich Wucht im Zweikampf. Doch diesmal liegt das Problem nicht auf dem Platz, sondern im Verhandlungsraum. Denn am anderen Ende der Leitung sitzt einer, der sich im Berliner Fußball bestens auskennt: Fredi Bobic (53). Einst bei Hertha BSC gescheitert, ist er nun Sportchef beim polnischen Pokalsieger Legia Warschau.

Fredi Bobic will vom 1. FC Union fünf Millionen für Steve Kapuadi

Das Objekt der Begierde: Steve Kapuadi. 27 Jahre alt, 1,96 Meter groß, fast 90 Kilogramm schwer. Ein Verteidiger, der allein durch seine Präsenz Eindruck macht – und der die Lücke eines möglichen Abgangs von Diogo Leite (26, wie Kapuadi Linksfuß) im Abwehrzentrum des 1. FC Union schließen könnte.

Ex-Hertha-Boss Fredi Bobic (55) hat bei Legia Warschau das Sagen und verhandelt mit dem 1. FC Union über einen Transfer von Steve Kapuadi (27).
Ex-Hertha-Boss Fredi Bobic (55) hat bei Legia Warschau das Sagen und verhandelt mit dem 1. FC Union über einen Transfer von Steve Kapuadi (27).SOPA Images/imago

Denn dass Leite – wieder einmal – bei mehreren Bundesliga-Klubs, aber auch bei Vereinen aus dem Ausland auf dem Zettel steht, ist kein Geheimnis. Klar ist: Sollte der Portugiese gehen, braucht Union Ersatz. Kapuadi passt dabei so oder so ins eiserne Beuteschema.

Steve Kapuadi kann beim 1. FC Union Diogo Leite ersetzen

Der in Frankreich geborene Kongolese hat in seiner Karriere bereits einiges erlebt. Über Belgien und die Slowakei landete er bei Legia Warschau – und wurde dort zu einem echten Fels. 47 Pflichtspiele in der abgelaufenen Saison, fünf Tore, zwei Vorlagen. Ein Spieler mit Führungsqualitäten, mit internationaler Erfahrung – und nur noch mit einem Vertrag bis 2026.

Steve Kapuadi wurde mit Legia Warschau polnischer Pokalsieger und ist auf dem Transfermarkt offenbar heiß begehrt.
Steve Kapuadi wurde mit Legia Warschau polnischer Pokalsieger und ist auf dem Transfermarkt offenbar heiß begehrt.Mikolaj Barbanell/imago

Damit sollte Kapuadi, dessen Marktwert auf drei Millionen Euro taxiert wird, eigentlich nicht allzu teuer sein. Doch Bobic denkt nicht daran, den Verteidiger zum Schnäppchenpreis ziehen zu lassen. Fünf Millionen Euro sollen polnischen Medien zufolge im Raum stehen – eine knallharte Ansage des Ex-Hertha-Managers.

Nicht nur der 1. FC Union buhlt um Steve Kapuadi

Dazu kommt: Union ist nicht allein scharf auf Kapuadi. Auch Premier-League-Klub Wolverhampton Wanderers, der nach dem Verkauf von Ex-Hertha-Star Matheus Cunha (wechselt für 75 Mio. Euro zu Manchester United) im Geld schwimmt, zeigt Interesse. Das gilt auch für Udinese Calcio. Die Italiener halten dabei mit Ex-Legia-Coach Kosta Runjaic, der Kapuadi aus gemeinsamen Warschauer Zeiten bestens kennt, einen Trumpf in der Hinterhand.

Kurzum: Der Kupuadi-Poker läuft– und Union mischt mit. Ob der Innenverteidiger tatsächlich schon bald das Team von Trainer Steffen Baumgart (53) verstärkt, hängt am Verhandlungsgeschick von Manager Horst Heldt (55) – und auch an Fredi Bobic, der jüngst im Rechtsstreit mit Hertha BSC bewiesen hat, ein ganz harter Verhandler zu sein.