Da hat sich jemand viel vorgenommen! Woo-yeong Jeong (24) will den 1. FC Union auf ein neues Level bringen und mit den Eisernen zurück auf das internationale Parkett. Die Leihgabe des VfB Stuttgart gibt im ersten Mediengespräch an der Wuhle pikante Vertragsdetails bekannt. Außerdem schwärmt der Südkoreaner von Ex-Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann. Doch der Reihe nach.
Jeong hat ziemlich viel Stress hinter sich. Kurz vor dem Ende der Transferperiode entschied sich der Tempodribbler für den 1. FC Union. „Am Ende war nicht mehr viel Zeit und alles musste schnell gehen. Ich habe meinem Berater gesagt: Wenn es eine gute Möglichkeit gibt, mehr zu spielen, dann will ich das machen.“
Stuttgart-Leihgabe Jeong will beim 1. FC Union bleiben
Gesagt, getan. Ein Telefonat mit Trainer Bo Svensson (45) genügte Jeong. Seit vergangener Woche ist er Unioner – aus Überzeugung: „Die Fans und das Stadion sind super.“ Dort läuft der Nationalspieler in dieser Saison zunächst nur auf Leihbasis auf. Aber vielleicht auch länger. Jeong verrät mit einem Lächeln: „Ich weiß, dass es eine Kaufoption gibt. Ich werde einfach Gas geben. Dann bleibe ich Unioner.“

Für die Eisernen würde er Stuttgart hinter sich lassen, obwohl dort alles gepasst hat. Doch die Super-Spielzeit der Schwaben, die als Fast-Absteiger Vizemeister wurden, machte es schwierig für ihn, ins Team zu kommen. Erst recht, nachdem er im Januar und Februar beim Asien-Cup gespielt hatte.
Unions Jeong lobt Ex-Hertha-Trainer Klinsmann
Apropos: Trainer der Südkoreaner war damals Jürgen Klinsmann (60). Wie bei Hertha BSC endete die Zusammenarbeit abrupt, allerdings erst nach einem Jahr, statt nach nur drei Monaten. Negative Schlagzeilen gab es nach dem Halbfinal-Aus beim Asien-Cup ähnlich viele wie nach Klinsis Hertha-Flucht im Februar 2020. Jeong lobt dagegen Klinsmann: „Für unser Team war er richtig gut. Aber wir hatten beim Asien-Cup kein Glück. Mir hat seine Kommunikation gefallen. Er ist ein guter Mensch.“
Sinnbildlich: Jeong beantwortet alle Fragen auf Deutsch, ganz ohne Dolmetscher, auch wenn es manchmal etwas schwierig ist. „Ich will diese Hilfe nicht“, sagt er. Helfen will er dagegen dem 1. FC Union – mit Tempo, Toren, seiner Erfahrung (111 Bundesligaspiele für Bayern, Freiburg, Stuttgart) und seinem feinen Gespür für Räume. Über das Niveau beim 1. FC Union staunt er: „Das Training ist hart. Hier ist viel Power und Aggressivität drin.“
Jeongs Union-Plan: Sieg in Leipzig und ab nach Europa
Deswegen rechnet sich Jeong nicht nur bei RB Leipzig (Samstag, 15:30 Uhr, Sky) etwas aus, sondern auch für die gesamte Saison: „Ich will dort gewinnen. Mit vier Punkten stehen wir gut da. Wir wollen alles geben und möglichst oben bleiben. Ich hoffe, dass wir die Europa League erreichen.“
Geht der Plan mit seiner Hilfe auf, wird der 1. FC Union sicher auch die Kaufoption für Jeong ziehen. ■