Die Frauen des 1. FC Union machen es den Männern vor und gewinnen gegen den haushohen Favoriten RB Leipzig sensationell mit 1:0. Ein Coup, der durchaus als Blaupause für das Team von Trainer Bo Svensson dient, wenn es am Sonnabend (15.30 Uhr, Sky) nach Sachsen geht.
Der Erfolg beschert den eisernen Ladies den Achtelfinal-Einzug im DFB-Pokal und sorgt nicht nur auf dem Rasen für strahlende Gesichter. Das Team von Cheftrainerin Ailien Poese (40) begeisterte die 4.186 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei von der ersten bis zur letzten Minute mit eisernen Tugenden und kegelte den Favoriten als Zweitligist verdient aus dem Pokal.
Beim 1. FC Union muss alles passen, um RB Leipzig zu ärgern
Wie gelang das? Durch mutiges Anlaufen, kompaktes Verteidigen und das eiskalte Ausnutzen einer Standardsituation: Stürmerin Dina Orschmann drückte nach einem Freistoß den Ball zum entscheidenden Tor über die Linie (40.). Poese ist entsprechend hochzufrieden: „Alles, was wir uns vorgenommen haben, hat funktioniert.“
Ein Satz, den auch Svensson (45) am Sonnabend gegen 17. 20 Uhr sagen will. Auch die Männer des 1. FC Union gehen als Außenseiter in das Duell gegen den Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig, der mit sechs Punkten aus zwei Spielen perfekt in die Bundesliga gestartet ist. Selbst wenn Svensson das Auswärtsspiel defensiver angeht als Poese das Heimspiel, wird es auch bei den Männern auf eiserne Tugenden und sehr ähnliche taktische Vorgaben ankommen, um Leipzig innerhalb einer Woche ein zweites Mal zu ärgern.
Fans des 1. FC Union protestieren gegen RB Leipzig
Ein weiterer Sieg würde den Fans besonders gut schmecken. Die tiefe Ablehnung gegenüber RB Leipzig ist bekannt. Der seit den Zweitliga-Zeiten eingeführte und traditionelle Schweige-Protest der Ultras des 1. FC Union wird auch am Samstag fortgesetzt, wenn wieder 4.500 Unioner in den ersten 15 Minuten stumm bleiben, um ihre Haltung gegenüber dem Marketingkonstrukt des Brauseklubs zum Ausdruck zu bringen.
Klar ist: In Leipzig wird es für den 1. FC Union traditionell schwer. Anders als an der Wuhle (vier Siege, ein Remis, zwei Niederlagen) ist die Bilanz im alten Zentralstadion eher dürftig: Zwei Siegen stehen sechs Niederlagen gegenüber.
1. FC Union: Bo Svensson weiß, wie man in Leipzig gewinnt
Allerdings sind auch die Köpenicker unter Svensson noch ungeschlagen. Das 2:2 im Testspiel gegen Eintracht Braunschweig, den Letzten der Zweiten Liga, bewies jedoch, dass noch Luft nach oben ist.
Das Gute: Svensson weiß ganz genau, wie man den Bullen ein Bein stellt. Von fünf Spielen gegen Leipzig gewann er mit Mainz drei. Im April 2023 düpierte er Rose und RB sogar mit einem 3:0-Auswärtssieg. ■