Er liebt die Show und offensichtlich auch die ganz große Bundesliga-Bühne: Benedict Hollerbach beschert dem 1. FC Union mit seinem Tor beim 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln einigermaßen besinnliche Weihnachten. Dabei bringt der Stürmer sogar seinen Trainer Nenad Bjelica zum Staunen und jubelt wie Ronaldo. Und das soll alles erst der Anfang sein. Hollerbach verspricht dem 1. FC Union noch viel mehr!
Es war verrückt: Die Alte Försterei verwandelte sich gerade in ein Tollhaus, als gleichzeitig ein Raunen durch das Stadion des 1. FC Union ging. Gefühlt fragten sich mitten in der eisernen Ekstase alle: Hat er gerade nicht gemacht? Die Antwort: Hat er doch!
Hollerbach packte nach seinem erlösenden Tor zum 1:0 den Kult-Jubel von Cristiano Ronaldo (38) aus: Hollerbach lief zur Eckfahne, sprang dann wie der fünfmalige Weltfußballer ab und drehte sich dabei einmal um sich selbst. Während er breitbeinig auf dem Boden landete, breitete er die Arme aus. „Ronaldo ist mein großes Vorbild. Ich habe auch schon so in der 3. Liga gejubelt. Es ist einfach geil, ein Tor so abzufeiern“, erklärt Hollerbach seinen CR7-Jubel mit einem spitzbübischen Lächeln.
Union-Trainer Bjelica staunt über Hollerbach
Fast ungläubig sprach Union-Trainer Bjelica nach dem so wichtigen Sieg im Kellerduell über Hollerbachs Tor zum 1:0, das dem 1. FC Union nach völlig verkorksten 60 Minuten spät, aber gerade noch rechtzeitig Leben einhauchte. „In so einer schweren Phase aus dem Nichts so ein Tor zu machen, das ist unglaublich“, staunt der Kroate und lobt: „Das zeigt, welche Qualität er hat. Er hat viele Chancen bekommen und unser Vertrauen auf dem Platz zurückgezahlt.“

Hollerbach ist ganz klar DER Gewinner des Trainerwechsels beim 1. FC Union. Unter Ex-Trainer Urs Fischer bekam der beim FC Bayern ausgebildete Stürmer nur sehr wenig Spielzeit. Doch der 22-Jährige bleibt bescheiden: „Wir sind alle Gewinner, weil sich die Mannschaft wieder gefangen hat.“
Hollerbach beim 1. FC Union: Lust statt Frust
Klar ist aber: Die Hinrunde hat an ihm genagt. Wie der 1. FC Union erlebte Hollerbach 2023 alles. Mit Wiesbaden stieg er in die Zweite Liga auf, nach seinem Wechsel nach Köpenick saß er meist nur auf der Bank. Für die Champions League meldeten die Eisernen ihn erst gar nicht. Sein Traum vom Bernabéu, dort wo sein Vorbild so oft jubelte, blieb unerfüllt. Hollerbach: „Es war ein extrem erfolgreiches Jahr, das trotzdem viele Tiefen hatte. So eine Pleitenserie habe ich noch nie erlebt. Dazu die wenige Spielzeit. Jetzt bin ich einfach nur erleichtert. Ich fühle mich unter dem neuen Trainer sehr wohl.“
Da spricht er allen Unionern aus der Seele. Hollerbach ist nach seinen Toren gegen Gladbach und Köln so etwas wie die eiserne Bundesliga-Versicherung, derzeit nicht mehr wegzudenken.
Benedict Hollerbach verspricht Union-Fans mehr
Wäre das kolportierte Interesse des VfL Bochum an ihm noch vor wenigen Wochen auf offene Ohren bei Hollerbach gestoßen, kann der VfL seine Bemühungen einstellen: Hollerbach hat beim 1. FC Union Blut geleckt. „Wir gehen jetzt mit Euphorie und Freude in die Winterpause“, erklärt er und kündigt an: „Ziel ist es, den Kopf freizukriegen, mental abzuschalten und Kräfte für die Rückrunde zu sammeln.“




