Das wilde Jahr des 1. FC Union findet gegen den 1. FC Köln mit einem 2:0-Sieg doch noch ein versöhnliches Ende. Die Eisernen, im Sommer noch in Partylaune wegen des Einzugs in die Champions League, ziehen sich vor Weihnachten aus dem Abstiegssumpf, überwintern auf Platz 15. Ein Zwischenerfolg, der länger gefeiert werden kann …
Nach Spielschluss lief in den Katakomben der Alten Försterei nicht nur Musik. Bierkästen und diverse Kaltgetränke wanderten schnurstracks in die Union-Kabine. Glückliche Gesichter überall nach einem Kraftakt gegen Köln. Denn der 1. FC Union schleppte sich auf der letzten Rille in die Winterpause.
Trainer Nenad Bjelica, der laut 1:0-Torschütze Benedict Hollerbach in der Halbzeit „laut“ wurde, verrät: „Ich habe selten so eine schwere Situation erlebt. Wir mussten zur Halbzeit einmal auswechseln, vier Spieler waren mit muskulären Problemen angeschlagen.“ Für Kevin Behrens kam David Fofana, der später das erlösende 2:0 schoss.
Auf den 1. FC Union wartet weiter viel Arbeit
Danach sah es aber lange nicht aus. „Köln war besser, hatte die klareren Chancen“, gesteht Bjelica. Aber der 1. FC Union stemmte sich gegen den Weihnachtsfrust, biss ein letztes Mal auf die Zähne. Bjelica stolz: „Erst hat uns Freddy (Torhüter Frederik Rönnow, Anm. d. Red.) am Leben gehalten. Dann hat das Team tollen Charakter bewiesen, ist über Grenzen gegangen.“

Ein Sieg mit Signalwirkung, hofft Kapitän Christopher Trimmel: „Wir haben den Abstiegskampf jetzt kapiert und angenommen.“ Zur Wahrheit gehört aber auch, dass auf den 1. FC Union noch viel Arbeit zukommt. Die Verunsicherung der vergangenen Monate war in jeder Aktion spürbar. Erst Hollerbachs 1:0 brachte den Mut und den Glauben zurück.
Union-Trainer Bjelica ändert Fischer-Pläne
Zur Belohnung warf Bjelica, der selbst mit seiner Familie im österreichischen Klagenfurt Weihnachten feiert, kurzerhand die noch von Vorgänger Urs Fischer geschmiedeten Pläne über den Haufen. Statt nur bis zum 28. Dezember haben nun alle Unioner bis zum 2. Januar frei – fünf Tage mehr als geplant, bevor die kurze Vorbereitung in Köpenick und ohne Trainingslager beginnt. Zeit, die Profis nutzen wollen, um den Kopf freizubekommen.