Eiserne beschenken sich selbst

1. FC Union: Bier, Party und fünf Tage mehr Urlaub

Direkt nach dem 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln feiern die Unioner in der Kabine. Und bekommen von Trainer Nenad Bjelica auch zwischen den Jahren frei.

Author - Sebastian Schmitt
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Torhüter Frederik Rönnow (31) hielt den 1. FC Union gegen den 1. FC Köln im Spiel und jubelte nach Abpfiff über den Sieg – und den verlängerten Urlaub. 
Torhüter Frederik Rönnow (31) hielt den 1. FC Union gegen den 1. FC Köln im Spiel und jubelte nach Abpfiff über den Sieg – und den verlängerten Urlaub. Matthias Koch/imago

Das wilde Jahr des 1. FC Union findet gegen den 1. FC Köln mit einem 2:0-Sieg doch noch ein versöhnliches Ende. Die Eisernen, im Sommer noch in Partylaune wegen des Einzugs in die Champions League, ziehen sich vor Weihnachten aus dem Abstiegssumpf, überwintern auf Platz 15. Ein Zwischenerfolg, der länger gefeiert werden kann …

Nach Spielschluss lief in den Katakomben der Alten Försterei nicht nur Musik. Bierkästen und diverse Kaltgetränke wanderten schnurstracks in die Union-Kabine. Glückliche Gesichter überall nach einem Kraftakt gegen Köln. Denn der 1. FC Union schleppte sich auf der letzten Rille in die Winterpause.

Trainer Nenad Bjelica, der laut 1:0-Torschütze Benedict Hollerbach in der Halbzeit „laut“ wurde, verrät: „Ich habe selten so eine schwere Situation erlebt. Wir mussten zur Halbzeit einmal auswechseln, vier Spieler waren mit muskulären Problemen angeschlagen.“ Für Kevin Behrens kam David Fofana, der später das erlösende 2:0 schoss. 

Auf den 1. FC Union wartet weiter viel Arbeit

Danach sah es aber lange nicht aus. „Köln war besser, hatte die klareren Chancen“, gesteht Bjelica. Aber der 1. FC Union stemmte sich gegen den Weihnachtsfrust, biss ein letztes Mal auf die Zähne. Bjelica stolz: „Erst hat uns Freddy (Torhüter Frederik Rönnow, Anm. d. Red.) am Leben gehalten. Dann hat das Team tollen Charakter bewiesen, ist über Grenzen gegangen.“

Endlich mal wieder selbst feiern: Die stets von den Fans gefeierten Profis des 1. FC Union genießen den Sieg gegen den 1. FC Köln.
Endlich mal wieder selbst feiern: Die stets von den Fans gefeierten Profis des 1. FC Union genießen den Sieg gegen den 1. FC Köln.Contrast/imago

Ein Sieg mit Signalwirkung, hofft Kapitän Christopher Trimmel: „Wir haben den Abstiegskampf jetzt kapiert und angenommen.“ Zur Wahrheit gehört aber auch, dass auf den 1. FC Union noch viel Arbeit zukommt. Die Verunsicherung der vergangenen Monate war in jeder Aktion spürbar. Erst Hollerbachs 1:0 brachte den Mut und den Glauben zurück.   

Union-Trainer Bjelica ändert Fischer-Pläne

Zur Belohnung warf Bjelica, der selbst mit seiner Familie im österreichischen Klagenfurt Weihnachten feiert, kurzerhand die noch von Vorgänger Urs Fischer geschmiedeten Pläne über den Haufen. Statt nur bis zum 28. Dezember haben nun alle Unioner bis zum 2. Januar frei – fünf Tage mehr als geplant, bevor die kurze Vorbereitung in Köpenick und ohne Trainingslager beginnt. Zeit, die Profis nutzen wollen, um den Kopf freizubekommen.

Das ist auch nötig. Gleich der Auftakt 2024 hat es in sich. Bereits am 13. Januar spielt der 1. FC Union beim SC Freiburg, danach in Mainz und das Nachholspiel beim FC Bayern. Drei Auswärtsreisen, bei denen auf jeden Fall Punkte herausspringen müssen, um nicht gleich wieder knietief im Schlamassel zu stecken.