4:0! Plötzlich geht alles

Happy statt Horror: 1. FC Union vertreibt in Hoffenheim zwei Flüche!

Als wäre nichts gewesen: Die Eisernen ballern den Frust der vergangenen Wochen beim 4:0-Sieg in Sinsheim einfach weg.

Author - Sebastian Schmitt
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Komm Welt, lass dich umarmen: Der 1. FC Union kann auswärts doch noch gewinnen und feiert bei der TSG Hoffenheim einen ganz wichtigen Sieg.
Komm Welt, lass dich umarmen: Der 1. FC Union kann auswärts doch noch gewinnen und feiert bei der TSG Hoffenheim einen ganz wichtigen Sieg.Matthias Koch/imago

Achtung, Achtung! Wichtige Durchsage: Der 1. FC Union hat kein Stürmerproblem mehr! Die Eisernen lassen die Vergangenheit hinter sich und gewinnen in Hoffenheim völlig verdient mit 4:0 (1:0). Die zuletzt so harmlose Offensive läuft richtig heiß und vertreibt gleich noch einen anderen Fluch!

„Ja, ist denn heute schon Weihnachten?“, dürften sich die mitgereisten Union-Fans in Sinsheim gefragt haben. Lautstark feierten sie den Kantersieg in der Schlussphase und lagen sich nach all dem Auswärts-Frust bereits lange vor Abpfiff in den Armen. Die Freude ist mehr als verständlich: Denn Union zerlegt die TSG regelrecht und distanziert einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Doppeltorschütze Benedict Hollerbach (23) kann es kaum fassen: „Ich habe noch kein Spiel erlebt, in dem wir so viele Chancen hatten und so befreit aufspielen konnten. Ich habe es echt genossen. Toll, dass es bei uns auch mal so läuft.“

1. FC Union: Drei Stürmer treffen in Hoffenheim

Verrückt: Im Kraichgau funktioniert plötzlich alles, was seit Monaten nicht mehr klappte. Auswärtsfluch? Ade! Stürmerprobleme? Von wegen! Hollerbach (26., 88.), Neuzugang Marin Ljubicic (61.) und der bisherige Dauerreservist Andrej Ilic (73.) sorgen mit ihren Toren für ein eisernes Fest, das jedem Union-Fan so verdammt guttut: „Hurra, hurra, Union ist wieder da!“, hallt es noch Minuten nach dem Abpfiff durch das Stadion.

Benedict Hollerbach (23) kann es doch auch auswärts. Der Stürmer des 1. FC Union trifft bei der TSG Hoffenheim sogar doppelt.
Benedict Hollerbach (23) kann es doch auch auswärts. Der Stürmer des 1. FC Union trifft bei der TSG Hoffenheim sogar doppelt.Hartenfelser/imago

Der Sieg ist hochverdient, denn Union legt von Beginn an los, als wäre nichts gewesen – und Hollerbach beweist mit seinem Tor zum 1:0 ganz nebenbei, dass er es doch auch auswärts kann. Sein fünftes Saisontor ist das erste, das er nicht in Köpenick erzielt. Jetzt flutscht es auch auswärts!

Union-Neuzugang Marin Ljubicic trifft sofort

Mit dem Treffer belohnt Hollerbach den schwungvollen Start der Eisernen. Union ist griffiger, kommt immer wieder zu frühen Balleroberungen und danach in gefährliche Räume – aber Hollerbach, Prtajin und Co. vergeben beste Chancen, sodass die 1:0-Führung eigentlich zu wenig ist.

Kaum da, schon erfolgreich: Marin Ljubicic (22) trifft bei seinem Debüt für den 1. FC Union zum zwischenzeitlichen 2:0 bei der TSG Hoffenheim.
Kaum da, schon erfolgreich: Marin Ljubicic (22) trifft bei seinem Debüt für den 1. FC Union zum zwischenzeitlichen 2:0 bei der TSG Hoffenheim.Matthias Koch/imago

Doch es hätte auch schlimmer kommen können. Hoffenheim, erschreckend schwach, hat vor der Pause aus dem Nichts den Ausgleich auf dem Fuß. Union-Keeper Frederik Rönnow (32) hält sein Team aber mit einer Monster-Parade im Spiel, bleibt gegen Andrej  Kramaric ganz lange stehen und entschärft so dessen Lupfer. 30 Sekunden später ist der Däne wieder zur Stelle, faustet einen Schuss von Adam Hlozek weg. Hollerbach kritisch: „Wir hören dann in der ersten Halbzeit einfach auf zu spielen. Das ist ein Manko, an dem wir arbeiten müssen. Wir haben in der Phase regelrecht um einen Gegentreffer gebettelt.“

1. FC Union verschafft sich Luft im Abstiegskampf

Doch Union lässt sich durch das kurze Hoch der TSG nicht verunsichern – und macht im zweiten Durchgang einfach weiter. Ljubicic feiert dabei einen Traumeinstand und trifft – wie schon bei seinen Ex-Vereinen – direkt in seinem ersten Spiel. Auch Ilic, unter Baumgart-Vorgänger Bo Svensson NIE im Kader, darf nach feiner Vorarbeit von Lucas Tousart zum 3:0 einschieben. Den Schlusspunkt setzt Hollerbach, der mithilfe des Innenpfostens zum 4:0 trifft.

Damit sorgt der 1. FC Union nicht nur für das Ende des Auswärtsfluchs und der Stürmerprobleme. Der erste Sieg in der Fremde nach zuvor sechs Pleiten in Folge bedeutet vor allem: Die Eisernen haben nun zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.