Was für ein Absturz – und was für ein Befreiungsschlag! Robin Gosens erlebt mit der AC Florenz eine Saison, die lange brutal entgleitet. Wochenlang kein Sieg, Tabellenkeller, wachsender Zorn in der stolzen Toskana. Und ausgerechnet der Ex-Unioner kann zuletzt nur zusehen.
Robin Gosens erlebt Befreiungsschlag nur von außen
Florenz steht am Abgrund. Was als Prestige-Saison geplant war, kippt Spieltag für Spieltag in Richtung Albtraum. 15 Partien ohne Sieg, neun Niederlagen, sechs Remis, acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Die AC Florenz, Stolz einer ganzen Region, steuert scheinbar unaufhaltsam auf den Totalschaden zu.

Dabei sollte alles funkeln. Zum 100. Geburtstag des Klubs im kommenden Sommer war der große Aufbruch geplant. Neues Stadion, neue Mannschaft, neues Selbstverständnis. 89 Millionen Euro investierte Florenz vor Saisonstart in neue Spieler. Doch statt Glanz herrschte rund um den Arno nur Angst. Der Abstieg wurde greifbar.
Jetzt die Wende: Warum Gosens’ Rückkehr so wichtig wird
Mittendrin steckt Robin Gosens. Der Verteidiger verließ Köpenick nach seiner einjährigen Leihe im Sommer endgültig, hinterließ sportlich wie finanziell ein Riesenloch. In Florenz sollte er Führung, Mentalität und Stabilität bringen. Stattdessen ist Gosens seit Wochen zum Zuschauen verdammt. Ein Muskelfaserriss im Oberschenkel setzte ihn außer Gefecht, während um ihn herum alles wackelte.

Für Gosens ist das ein bitteres Déjà-vu. Schon beim 1. FC Union erlebte er ein Bundesliga-Jahr am Rande des Abgrunds – allerdings mit Happy End. Am 34. Spieltag retteten sich die Eisernen auch dank Gosens in letzter Minute. Diese Erinnerung wird für Gosens in Florenz zum letzten Strohhalm.
Ex-Union-Star Gosens vor härtester Karriere-Prüfung
Und dann passiert es doch noch. Am Sonntag schießt sich die Fiorentina den gesamten Frust von der Seele. 5:1 (3:0) gegen Udinese Calcio, der erste Saisonsieg – ein Befreiungsschlag mit Ansage. Ohne den weiterhin verletzten Gosens, aber mit Wucht, Aggressivität und einer Wut, die sich wochenlang angestaut hatte. Plötzlich lebt sie wieder, die Hoffnung, den Totalschaden zum Jubiläum doch noch abzuwenden.


