Er schießt Traumtore, sammelt Länderspiele und lässt Marktwerte explodieren. Jamie Leweling ist beim VfB Stuttgart gerade das Gesicht des Aufschwungs. Beim 1. FC Union bleibt dagegen ein bitterer Nachgeschmack. Denn das Missverständnis von damals wird für die Eisernen mit jedem Leweling-Tor teurer.
Mit 121 km/h aus 32 Metern unter die Latte. Als Jamie Leweling (24) jüngst den Ball in Bremen mit brutaler Wucht ins Netz hämmert, ist sofort klar: Das ist kein Zufallstreffer, das ist Selbstverständnis. Ein Tor mit Ansage, mit Ansage auch an den Markt. Leweling ist angekommen – in Stuttgart, in der Bundesliga-Spitze, bei Julian Nagelsmann. Und Union? Schaut zu.
Jamie Leweling: Vom Union-Flop zum VfB-Heldent
In Köpenick durfte Leweling nie so frei aufdrehen. Als der damalige U21-Nationalspieler für rund vier Millionen Euro von Greuther Fürth kam, passte er eigentlich perfekt ins Profil: Tempo, Tiefgang, Mut. Doch unter Trainer Urs Fischer blieb der Offensivmann ein Randspieler. 16 Einsätze stehen in den Büchern, meist Kurzeinsätze. Startelf? Kein einziges Mal. Vertrauen? Kaum spürbar.
Während Union in der Saison 2022/23 sensationell Platz vier holte und in die Champions League marschierte, war Leweling nur das fünfte Rad am Wagen. Die Eisernen funktionierten – ohne ihn. Für Leweling wurde klar: So geht es nicht weiter. Der Schritt nach Stuttgart sollte Spielpraxis bringen, eigentlich nur für ein Jahr. Eine Leihe, mit Kaufoption. Ein Deal, der damals sinnvoll klang.
Warum Union Berlin beim Leweling-Deal Millionen verliert
Dann kippte alles. Union stürzte in der Folgesaison fast in die Zweite Liga, der VfB flog durch Bundesliga und Europa. Leweling blühte auf, traf, rannte, verteidigte, lieferte. Heute ist er Nationalspieler, Stammkraft bei einem Champions-League-Teilnehmer mit einem Marktwert von rund 25 Millionen Euro – Tendenz steigend.
Nottingham Forest klopfte bereits an, bot rund 25 Millionen Euro. Abgeblitzt. In Stuttgart kursieren längst andere Zahlen. 40 Millionen Euro stehen im Raum. Für einen Spieler, den Union einst entwickeln wollte – und nicht konnte.
Leweling: Das teure Missverständnis der Eisernen
Natürlich: Spieler kommen, Spieler gehen. Nicht jedes Talent passt in jedes System. Doch im Fall Leweling ist die Fallhöhe brutal. Union ließ Potenzial liegen, Stuttgart kassiert nun die Rendite. Das tut weh, sportlich wie finanziell.
