Mit Power und Pathos

Fingerzeig für Fischer: Union-Präsident Zingler schwört alle Eisernen ein!

Dirk Zingler, Boss des 1. FC Union, setzt vor dem Frankfurt-Spiel ein bemerkenswertes Zeichen in der Trainerdebatte um Urs Fischer. 

Author - Sebastian Schmitt
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Blickt kritisch auf die derzeitige Situation des 1. FC Union, aber nicht auf Trainer Urs Fischer: Präsident Dirk Zingler (59). 
Blickt kritisch auf die derzeitige Situation des 1. FC Union, aber nicht auf Trainer Urs Fischer: Präsident Dirk Zingler (59). Sportfoto Rudel/imago

Gefühlt wartet ganz Fußball-Deutschland seit Wochen auf die Entlassung von Trainer Urs Fischer beim 1. FC Union. Der mitunter törichte Tenor: Wer wettbewerbsübergreifend elf Spiele in Folge verliert, kann doch nicht weiter im Amt bleiben. Kann er doch, sagt dagegen Dirk Zingler. Unions Präsident setzt sogar noch einen obendrauf. Fingerzeig für Fischer: Zingler schwört alle Eisernen ein!

Lange, wirklich lange hatte Zingler zur Union-Krise und vor allem zur in der Öffentlichkeit von Tag zu Tag immer mehr Fahrt aufnehmenden Trainer-Diskussion geschwiegen. Jetzt, vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Sonnabend, 15.30 Uhr), meldet sich der Präsident der Eisernen zu Wort. Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, aber eben auch Union-like. 

„Die letzten Wochen waren für uns alle nicht leicht und die sportliche Situation, in der wir uns befinden, ist eine große Herausforderung für den gesamten Verein“, schreibt Zingler in seinem Vorwort des eisernen Stadionhefts vor dem Duell mit der Eintracht.

Dirk Zingler geht All in für Urs Fischer

Zingler erinnert dabei an Fischers Verdienste. Der 57 Jahre alte Schweizer, seit 2018 Cheftrainer des 1. FC Union, führte die Köpenicker innerhalb von fünf Jahren aus der Zweiten Liga bis in die Champions League. Gleichzeitig stellt der Union-Boss klar: „Doch wir schwelgen nicht in der Vergangenheit. Unsere Aufgabe ist es, die Gegenwart erfolgreich zu meistern. Dazu gehört es selbstverständlich zu überprüfen, wem wir die anspruchsvolle Aufgabe anvertrauen, unsere Mannschaft wieder in die Spur zu bringen und sie so zu führen, dass sie die nötigen Punkte holt, um uns in der Bundesliga zu halten.“

Union-Boss Dirk Zingler (l., 59) steht auch in schlechten Zeiten an der Seite von Trainer Urs Fischer (57).
Union-Boss Dirk Zingler (l., 59) steht auch in schlechten Zeiten an der Seite von Trainer Urs Fischer (57).Matthias Koch/imago

Dann folgt der Satz, auf den viele Fans und vielleicht auch der Trainer gewartet haben: „Die Antwort auf die Frage, wer das tun soll, lautet: Urs Fischer.“ 

Dirk Zingler: Auch der 1. FC Union ist zum Siegen verdammt

Ganz klar: Mehr Rückendeckung geht nicht. Zinglers Vorwort hat mächtig Power, ist aber zugleich so etwas wie die letzte Union-Patrone, um mit Fischer endlich die Wende zu schaffen. Denn der eiserne Boss geht damit „All in“, wie Pokerspieler sagen würden. Und das ganz bewusst. 

Zingler stellt dabei klar, dass er das nicht aus Dankbarkeit für vergangene Erfolge macht, „sondern weil wir überzeugt davon sind, dass er ein hervorragender Trainer ist, der diese schwierige Aufgabe lösen kann“.

Dirk Zingler schwört alle beim 1. FC Union ein

Gleichzeitig erinnert Fischer alle Fans, dass auch der 1. FC Union letztlich mal wieder zum Siegen verdammt ist: „Denn sportlicher Erfolg muss immer unser Anspruch sein. Das Streben danach ist die Kernaufgabe eines Profifußballklubs, also auch die des 1. FC Union Berlin.“ 

Zum Schluss seines Vorworts schwört der 59 Jahre alte Präsident alle Eisernen ein. Mit mächtig viel Pathos: „Gemeinsam gilt es nun, die gesamte Kraft unseres Klubs zu entfalten, um mit unserer Bundesligamannschaft wieder Spiele zu gewinnen. Viele kleine Schritte werden dazu notwendig sein, es wird ein mühsamer und steiniger Weg, aber was wären wir für Unioner, wenn wir ihn nicht voller Überzeugung beschreiten würden.“ ■