Eiserner Horror! Der 1. FC Union kann einfach nicht mehr gewinnen, verliert auch das zehnte (!) Spiel in Folge. Eigentor von Robin Knoche, Platzverweis für Rani Khedira: Der eiserne Negativlauf wird durch das 0:2 (0:1) bei Werder Bremen pünktlich zu Halloween immer gruseliger!
Auch dieses Spiel ist schwer in Worte zu fassen. Bei den Eisernen läuft derzeit einfach alles schief, was nur schieflaufen kann. Erst bringt ein Eigentor von Abwehrchef Knoche Union auf die Verliererstraße, dann beendet die Rote Karte für Mittelfeldchef Khedira die Aufholjagd, bevor sie überhaupt so richtig beginnen konnte.
Große Klasse beweist Union nur nach Abpfiff. Khedira will sofort etwas loswerden, sagt bei Sky: „Ich möchte mich bei Romano Schmid entschuldigen. Er hat sie auch bereits angenommen und keine Folgeschäden. Und ich möchte mich bei meiner Mannschaft entschuldigen, dass ich ihr einen Bärendienst erwiesen habe.“
Rani Khedira beweist in Bremen Klasse
Auf dem Platz scheint es dagegen Woche für Woche das Gleiche: Jeden Tag arbeiten die Unioner intensiv daran, im nächsten Spiel den Bock umzustoßen und endlich diesem brutalen Schlamassel zu entkommen.

Und das ist auch in Bremen von Beginn an zu spüren. Hellwach sind die Unioner, haben die erste Chance nach 50 Sekunden. Doch richtig Spielfluss will danach auch gegen Werder nicht aufkommen. Die Gastgeber reißen die Partie nach und nach an sich und der eiserne Horrorfilm nimmt seinen Lauf.
Eigentor von Robin Knoche bringt Union in Bremen in Rückstand
Vorne will mit dem Startelf-Rückkehrer und gebürtigen Bremer Kevin Behrens nichts gelingen. Hinten leisten sich die Eisernen auch mit Leonardo Bonucci (für den verletzten Danilho Doekhi) an der Seite von Knoche und Diogo Leite einige Wackler.
Und wie man eben so sagt: Erst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu. Zunächst will Knoche einen scharfen Freistoß von Marvin Ducksch an der Kante zum Fünfmeterraum klären und köpft den Ball ins eigene Tor (38.). Dann, nach Wiederanpfiff, sorgt Khedira mit ausgestrecktem Bein gegen die Brust von Schmid am Mittelkreis für einen Schreckmoment, der letztlich auch der Aufholjagd den Stecker zieht (60.).
Unions Abwehr wackelt weiter
Khedira: „Die erste Halbzweit war etwas verkrampft und wir kassieren einen unnötigen Standard zum 0:1. Dann versuchen wir uns aufzurappeln, bis ich mir dieses dumme Foul leiste. Ich hatte das Gefühl, dass ich an den Ball kommen werde. Für uns war das ein beschissener Tag.“
Für die tatsächliche Vorentscheidung und Unions zehnte Pleite am Stück sorgt dann Werders zweites Tor. Und wieder geht es für Unions Gegner viel zu leicht. Verteidiger Milos Veljkovic reicht ein einfacher Chipball, um die in Unterzahl agierende eiserne Defensive auszuhebeln. Union-Torhüter Frederik Rönnow kommt aus seinem Kasten und wird von Ducksch mit einem Heber im Bremer Regen stehengelassen – 0:2 (75.).
Fans bauen frustrierte Unioner auf
Was bleibt, ist purer Frust. Der 1. FC Union, der über die vergangenen Spielzeiten kaum zu entschlüsseln und zu schlagen war, verliert auch das zehnte Spiel in Folge. Knoche ist am Sky-Mikro nur noch genervt: „Was soll ich jede Woche das Gleiche erzählen. Wir arbeiten hart, analysieren jedes Spiel, bekommen das Niveau der letzten Jahre aber nicht auf den Platz.“
Verlass ist derzeit nur noch auf den eisernen Anhang: Die rund 4000 mitgereisten Fans muntern wie zuletzt ihre Mannschaft auf. Das ist auch nötig, damit der Horror bald ein Ende hat. Bereits am Dienstag ist der 1. FC Union im DFB-Pokal in der zweiten Runde beim VfB Stuttgart (18.30 Uhr) gefordert.