Ist dem 1. FC Union mit Chris Bedia (27) etwa ein richtiger Coup gelungen? Der Ivorer, für zwei Millionen Euro von Servette FC gekauft, soll das zuletzt so lahme Offensivspiel der Eisernen wiederbeleben. Dass der Mittelstürmer genau das am besten kann, hat er in der Schweiz mit bärenstarken Spielen bewiesen. Superstürmer Bedia hat eine eingebaute Tor-Garantie und bekommt beim 1. FC Union einen besonderen Bonus!
Des einen Freud ist des anderen Leid. Auf jeden Fall ist die Trauer um Bedia in Genf groß. Sehr groß sogar. Das Überraschungsteam der Super League verliert seinen besten Spieler und den Profi, der in der Hinrunde in der gesamten Schweizer Liga für die größte Torgefahr sorgte. Mit seinem robusten Körper und seiner Technik, guten Laufwegen und richtiger Positionierung hat der 1,90 Meter große Mittelstürmer gleich mehrere Duftmarken hinterlassen.
Das alles wäre natürlich brotlose Kunst, wenn Bedia daraus keine Tore machen würde. Das Gegenteil ist aber der Fall. Unions Neuer zeigte sich in der Schweiz eiskalt und führt mit zehn Treffern die Torjägerliste an.
Union-Stürmer Chris Bedia bringt Tor-Garantie mit
Verrückt: Bedia macht mehr aus seinen Chancen, als die Statistiker errechnet haben. Mit 9,69 expected Goals (zu erwartende Tore) wird Bedia in der Schweizer Liga geführt – gemacht hat er zehn. Bedeutet: Bedia hat eine eingebaute Tor-Garantie!

Union-Manager Oliver Ruhnert (52) reibt sich die Hände: „Chris ist ein großer und wuchtiger Offensivspieler, der uns mit seiner Körperlichkeit und seiner Torgefahr im Angriffsspiel helfen kann.“
Auffällig dabei: Der Linksfuß kann es genauso gut mit rechts, trifft auch mit dem Kopf und bleibt eiskalt vom Elfmeterpunkt. Dabei ist sich Bedia auch für intensive Zweikämpfe nicht zu schade, was den Fans des 1. FC Union sicherlich gefallen wird.
Die Fans des 1. FC Union werden Chris Bedia lieben
Klar ist: Bedia muss sein Können erst in der Bundesliga beweisen. Und: Er ist kein Ersatz für den verkauften Sheraldo Becker (28). Der Neue ist vielmehr ein Konkurrent für Mittelstürmer Kevin Behrens (32), der seit 20 (!) Spielen auf ein Tor wartet.
Als Becker-Nachfolger hat Ruhnert Flügelstürmer Marco Grüll (25) von Rapid Wien an der Angel. Um Grüll buhlt allerdings auch der 1. FSV Mainz 05, Unions Konkurrent im Abstiegskampf.
Apropos Mainz: Durch das wegen des Schneechaos abgesagte Spiel bei den Rheinhessen gewinnt Trainer Nenad Bjelica (52) Zeit, um den Eisernen weiter seine Ideen einzuimpfen und sie auf das Nachholspiel beim FC Bayern (Mittwoch, ab 20.15 Uhr im KURIER-Liveticker) vorzubereiten. Besonders das so harmlose Offensivspiel steht dabei im Fokus. Es soll nun mit Bedia neuen Schwung bekommen.
Chris Bedia bekommt Bonusspiel beim 1. FC Union
Die Spielabsage ist auch für Bedia selbst ein besonderer Bonus: Der in Abidjan geborene Angreifer wäre wohl nach seinem Transfer am Donnerstagabend noch kein Kandidat für den so wichtigen Kellerkrimi in Mainz gewesen. Stattdessen bekommt Bedia nun mehr Zeit, sich in Köpenick einzuleben, seine neuen Kollegen, deren Laufwege und die Bundesliga mit dem Spiel beim FC Bayern kennenzulernen.
Gelingt das, kann er seine eingebaute Tor-Garantie in den direkten Duellen gegen den Abstiegskonkurrenten Darmstadt (Sonntag, 28. Januar, 15.30 Uhr) und bei seinem Bonusspiel in Mainz (womöglich im Anschluss, aber noch nicht terminiert) für den 1. FC Union einlösen. ■