„Wie meine Frau“

1. FC Union-Spiel: Skandal-Reporter mit Sex-Sprüchen? Jetzt klärt er alles auf!

Fußballfans konnten kaum fassen, was sie da hörten. Millionenfach verbreitete sich das sexistische Video im Netz. Jetzt weiß man, was dahinter steckt. 

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Zu sehen: das Spiel von Union beim SC Freiburg. Zu hören: die vermeintliche Stimme von Corni Küpper. Die Wahrheit ist eine andere.
Zu sehen: das Spiel von Union beim SC Freiburg. Zu hören: die vermeintliche Stimme von Corni Küpper. Die Wahrheit ist eine andere.Tom Weller/dpa, Instagram

Viele Fußball-Fans konnten es nicht fassen. Via Social Media wurde auf Millionen Bildschirme der Ausschnitt von einem Fußball-Kommentar gespült. Zu sehen sind Szenen des Bundesliga-Spiels zwischen dem SC Freiburg und Union Berlin vom 13. Januar. Zu hören ist vermeintlich die Stimme des bekannten Reporters Cornelius („Corni“) Küpper, der Fußballspiele für DAZN und RTL überträgt. 

So weit, so normal. Was der angebliche Küpper dort sagt, verschlägt den Nutzern aber die Sprache. Wir zitieren wörtlich: „Union macht es wirklich gut, fast so wie meine Frau. Egal, wie sehr man es auch versucht: Hinten wird nichts reingelassen, gar nichts. Zumindest bis jetzt.“ Allein auf Instagram haben das Video mehr als 2,5 Millionen Menschen gesehen. Auf TikTok ist es ähnlich. 

Die Formulierungen lösten eine Welle der Empörung aus. Genauso wie die Macho-Sprüche, mit denen das Video verbreitet wurde. Offenkundiger Sexismus auf einem großen Sender – und das bleibt ohne Konsequenzen? 

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„Glaubt bitte nicht jeden Mist“

Jetzt kommt die Wahrheit ans Licht. Das Video ist eine Fälschung. Küpper selbst klärt das via Instagram auf. Dabei stellt der 32-Jährige zunächst klar, was Zuschauerinnen und Zuschauern im Netz ohnehin schon aufgefallen war: Das Spiel zwischen Freiburg und Union (Endstand: 0:0) hatte er gar nicht kommentiert.

„Glaubt bitte nicht jeden Mist, gerade in Zeiten künstlicher Intelligenz“, mahnt Küpper, der selbst von dem Video überrascht wurde und gerade eine Flut von Reaktionen und Fragen erdulden muss. „Meine Handy steht nicht still“, so Küpper. Zuschauer und  Kollegen melden sich. Selbst seine Eltern (sein Vater ist der bekannte Fußball-Kommentator Hansi Küpper) bekämen Nachfragen.

„Dann wäre er mit Abpfiff gefeuert“

Eigentlich wollte er zu diesem Unsinn gar nichts sagen, nun mache er es zur Klarstellung aber doch. Seine Stimme sei für die Geschmacklosigkeit mit Hilfe Künstlicher Intelligenz missbraucht worden. „Natürlich bin ich das nicht. Ich würde erstens so etwas niemals sagen und würde das zweitens irgendein Fußball-Kommentator machen, dann wäre er mit Abpfiff gefeuert – und das ist auch gut so.“ Hier Küppers Statement zum Nachhören: 

„Ich weiß nicht, was mich mehr beunruhigt“, so Küpper weiter. Dass man mit Technik heute jede Stimme im Netz jeden Unsinn sagen lassen kann - oder dass so viele Nutzer nicht merken, dass das eine Fälschung ist. „Glaubt nicht jeden Scheiß, den ihr seht oder hört“, so Küppers Appell. ■