Unions Rani Khedira – hier im Duell mit dem Franzosen Lenny Nangis – trug zuletzt vor zehn Jahren den Dress mit dem Adler auf der Brust.
Unions Rani Khedira – hier im Duell mit dem Franzosen Lenny Nangis – trug zuletzt vor zehn Jahren den Dress mit dem Adler auf der Brust. Imago/Sportnah

Die Geheimliste, die Bundestrainer Hansi Flick bei der Fifa eingereicht hat, hält aus Berliner Sicht zwei Überraschungen parat. Laut Bild-Zeitung hat der DFB eine vorläufige Übersicht beim Weltverband eingereicht, aus der sich das endgültige Aufgebot zusammenstellt. Nachnominierungen sind da nicht mehr möglich. Zum einen ist da Luca Netz. Mönchengladbachs Ex-Herthaner fand ebenso Berücksichtigung wie Unions Weltmeisterbruder Rani Khedira und der eiserne Abwehrchef Robin Knoche.

Muss natürlich nicht heißen, dass die drei wirklich mit zur WM nach Katar (20. November bis 18. Dezember) fahren werden. Flick durfte 55 Kandidaten benennen. 44 stehen offenbar auf der Geheimliste. Das endgültige Aufgebot umfasst 26 Kicker und muss am 10. November bekannt gegeben werden. 

Khedira auf Sträßers Spuren für den 1. FC Union

Netz überrascht ein klein wenig, denn anders als im Vorjahr, als er auf 24 Einsätze für die Fohlen kam, ist er in dieser Spielzeit erst viermal zum Zug gekommen. Khediras Nominierung hingegen scheint überfällig.

Der defensive Mittelfeldstratege des 1. FC Union ist wie Knoche ein Muster an Beständigkeit. Unauffällig und grundsolide  verrichtet er seinen Job. Wie gut er ist, merkt man fast immer nur dann, wenn er mal fehlt. Was im Prinzip so gut wie gar nicht vorkommt.

Allerdings ist die Konkurrenz auf der Sechserposition im DFB-Team bärenstark. Die Bayern-Stars Joshua Kimmich und Leon Goretzka spielen da bei Flick ebenso eine Rolle wie Manchester Citys Ilkay Gündogan. 

Falls Flick Khedira wirklich mitnimmt und er dann sogar zum Einsatz kommt, wäre er der erste deutsche Nationalspieler der Eisernen seit Ralf Sträßer 1986, der vor der WM in Mexiko dreimal berufen wurde und in Tests gegen die Gastgeber (2:1), Griechenland (0:2) und die Tschechoslowakei (0:2) ran durfte. Andere deutsche Nationalspieler wie Marko Rehmer oder Robert Huth kamen erst nach ihrer Köpenicker Zeit zu Auswahlehren.

Das letzte Mal, dass Khedira den Adler auf der Brust tragen durfte, war vor zehn Jahren. Unter Christian Ziege kam er im Dezember 2012 für die U19 bei einem 3:0 gegen Frankreich zum Zug. Übrigens an der Seite eines gewissen Robert Andrich. 

Lesen Sie hier mehr über den Sport >>