Cristiano Ronaldo beim 2:0 gegen Tottenham. Erst stand er noch bei ManU-Coach Erik ten Hag. In der 88. Minute verließ er die Ersatzbank.
Cristiano Ronaldo beim 2:0 gegen Tottenham. Erst stand er noch bei ManU-Coach Erik ten Hag. In der 88. Minute verließ er die Ersatzbank. imago images/West

Ein Denkmal zerstört sich selbst. Superstar Cristiano Ronaldo (37) hat sich spätestens jetzt ins totale Abseits bei Manchester United manövriert. Mittwoch beim 2:0 gegen Tottenham Hotspur ging er in der 88. Minute frustriert in die Kabine. Dabei sollte er noch eingewechselt. Es folgte die Suspendierung für das nächste Spiel am Sonnabend gegen den FC Chelsea. Und dazu eine saftige Geldstrafe. Die Sun berichtet von 826.000 Euro. Nur diese Summe ist noch gigantisch bei CR7.

Einfach mal die Arbeit verweigern, irgendwie passt das alles nicht mehr zu dem früheren Ronaldo, der in seiner Karriere mehr trainierte als alle anderen Profis. Schon im Sommer, als er eindeutig Zeichen an ManU gab, dass er nach einem Jahr wieder weg will trotz laufenden Vertrages, verschwand er schon mal bei einem Testspiel gegen den spanischen Klub Rayo Vallecano vom Platz. Jetzt war es ein Pflichtspiel. 

Ronaldo: Zum zweiten Mal vorzeitig in die Kabine

„Nach Rayo Vallecano habe ich gesagt, dass es inakzeptabel ist, aber es ging nicht nur um ihn. Beim zweiten Mal muss es Konsequenzen geben. So ist es geschehen“, sagte Trainer Erik ten Hag. Der Coach hatte ein Vier-Augen-Krisen-Gespräch mit Ronaldo. Über den Inhalt schweigt ten Hag: „Das bleibt zwischen Cristiano und mir. Die Aussage ist klar. Es steht auch in der Erklärung, dass er ein wichtiger Teil der Mannschaft bleibt.“

Heißt: Nach dem Chelsea-Spiel darf Ronaldo wohl wieder mit dem Team trainieren. Doch ob seine Mitspieler ihn noch wollen, ist eine ganz andere Frage. Ronaldo selbst versuchte per Instagram eine misslungene Entschuldigung für seinen Kabinenabgang. Da schrieb er: „Ich versuche, für junge Spieler ein Vorbild zu sein. Leider ist das nicht immer möglich, und manchmal werden wir in der Hitze des Gefechts überrumpelt.“ Ronaldo verspricht Besserung: „Wie ich es in meiner gesamten Laufbahn immer getan habe, versuche ich, meinen Kollegen, meinen Gegnern und meinen Trainern gegenüber respektvoll zu leben und zu spielen. Das hat sich nicht geändert.“

Abgang im Winter?

Die Wahrheit sieht wohl so aus. Es ist nur noch ein Burgfrieden zwischen Ronaldo und ManU.  Es sind noch vier Spiele in der Premier League bis zur WM-Pause. Bis dahin soll Ruhe herrschen. Danach beginnt das Transfertheater um Ronaldo erneut. Die Frage bleibt: Wer will den Portugiesen überhaupt noch? In den letzten Monaten hat er Raubbau an seinem Image betrieben.

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