Gemischte Gefühle bei Brenden Aaronson trotz seiner Gala beim 2:1-Sieg gegen den SV Werder Bremen! Denn unter der Woche musste der Amerikaner eine ganz bittere Pille schlucken. Nationaltrainer Gregg Berhalter verzichtete auf Aaronson. Doch nach seiner starken Leistung ist er der Angreifer nun doch dabei. Union-Lust radiert USA-Frust!
Mit bereits 38 Länderspielen gehört Aaronson eigentlich zu den festen Größen im US-Team. Umso größer war der Frust beim 23 Jahre alten Offensivmann, diesmal nicht nominiert worden zu sein. Aaronson ehrlich: „Es ist das schwerste Jahr meiner Karriere. Von Leeds (nach dem Abstieg aus der Premier League, Anm. d. Red.) hierherzukommen und nicht viel zu spielen, das geht schon auf die Psyche.“
Keine Frage: Unions Horror-Hinrunde nagte auch an ihm. Doch diesen mentalen Kampf nahm Aaronson an: „Die vielen Niederlagen waren hart. Es geht aber darum, selbstbewusst zu bleiben.“
Brenden Aaronson dreht beim 1. FC Union auf
Wie gut ihm das gelang, sah man gegen Bremen. Die Tor-Premiere von Winter-Zugang Yorbe Vertessen leitete er ein, das 2:0 besorgte er selbst. Aaronson erklärt: „Ich habe ein tolles Umfeld, das mich unterstützt. Meine Familie, Freunde und meine Freundin, die jetzt mit mir hier in Berlin lebt. Das macht einen großen Unterschied. Ich kann mich glücklich schätzen.“

Apropos: Mit Langzeitfreundin Milana D’Ambra wollte Brenden den Werder-Sieg im Kino gemütlich ausklingen lassen. Ob es dazu kam, war nach dem Spiel aus gleich zwei Gründen fragwürdig. Aaronson: „Ich will ‚Dune 2‘ sehen, aber sie ist kein großer Film-Fan. Mal sehen, ob das klappt.“
Brenden Aaronson hat beim 1. FC Union Blut geleckt
Vielleicht wurde aber auch zu Hause angestoßen, denn nach seiner Union-Gala wurde Aaronson doch noch für das Länderspiel der USA (im Halbfinale der CONCAF Nations League geht es gegen Jamaika) nominiert, wovon Unions Matchwinner am Sonnabendabend in den Katakomben der Alten Försterei allerdings noch nichts wusste.
Doch nicht nur deswegen gibt sich Aaronson kämpferisch. Der US-Boy hat in Berlin und beim 1. FC Union Blut geleckt: „Es wäre toll, wenn wir noch 20 Spiele hätten. Ich habe mich wohl auf der Spielmacher-Position gefühlt. Dort spiele ich eigentlich mein ganzes Leben und kann dem Team am besten helfen.“
Zukunft von Brenden Aaronson beim 1. FC Union offen
Dass das lange Zeit nicht der Fall war, gibt Aaronson offen zu: „Ich habe kaum Chancen bekommen und musste geduldig sein. Das zu überstehen hat mich noch stärker gemacht. Jetzt habe ich mehr Freiheiten, die ich nutzen kann, um meine Mitspieler in Szene zu setzen. Das fühlt sich richtig gut an und ich hoffe, dass ich mit meiner Mentalität solche Leistung noch häufiger zeigen kann.“
Qualitäten und eine Einstellung, die auch Bjelica imponieren – und die Aaronson vielleicht noch länger an der Wuhle zeigen könnte. Eine Kaufoption besitzt der 1. FC Union dem Vernehmen nach zwar nicht. Sollte Leeds jedoch die Premier-League-Rückkehr verpassen (derzeit sind die Nordengländer Dritter), werden die Karten definitiv neu gemischt.
Aaronson selbst sagt über seine Union-Lust: „Wir haben uns in den vergangenen Spielen als Gruppe gefunden. Jetzt kämpfen wir für einander. Das hat man heute gesehen. Ich liebe es hier.“■