Es geht um Punkte. Um Prestige. Und – ganz nebenbei – auch um einen brasilianischen Verteidiger mit Champions-League-Erfahrung. Wenn der 1. FC Union am Sonntag (15.30 Uhr, Dazn) beim VfL Bochum antritt, geht es für die Gastgeber im Abstiegskampf um alles. Bei den Eisernen spielt dafür ein anderes Thema mit: Bernardo (29). Der Defensiv-Allrounder steht seit dem vergangenen Sommer auf Unions Einkaufsliste – und könnte nun doch noch in Köpenick landen.
Schon im vergangenen Sommer streckte Union die Fühler nach dem Brasilianer aus. Angeblich wurde dem VfL ein Angebot über rund sieben Millionen Euro unterbreitet – doch Bochum lehnte ab. Die damalige Idee des VfL: durch den Verbleib des Abwehrchefs, sollte erneut die Klasse gehalten werden.
Bernardo würde 1. FC Union verstärken
Vier Spieltage vor Schluss droht Bochums Rechnung nicht aufzugehen. Steigt der VfL ab, ist Bernardo trotz kürzlicher Vertragsverlängerung bis 2026 (eine Klausel griff nach seinem 17. Saisoneinsatz) dem Vernehmen nach ablösefrei zu haben. Union kann also mit einem Sieg nicht nur Revanche für die Pleite am grünen Tisch im Hinspiel nehmen und Bochum in Richtung Zweite Liga schubsen – sondern sich auch Bernardo zum Nulltarif sichern.

Klar ist: Bernardo würde Athletik und Spielintelligenz sowie Tempo und Erfahrung nach Köpenick mitbringen.
1. FC Union: Auch Frankfurt pokert um Bernardo
Ganz allein sind die Eisernen im Bernardo-Poker nicht. Lange galt sogar Eintracht Frankfurt als Favorit im Rennen um den flexibel einsetzbaren Verteidiger, der sowohl innen als auch auf der linken Seite spielen kann. Die Hessen sondierten früh – doch wie so oft bei der SGE wird mehrgleisig geplant. Mehrere Profile, mehrere Optionen. Gut für Union. Denn während Frankfurt abwägt, könnte Köpenick konkret werden – und Bernardo zum Schnäppchen machen.
Für Union geht’s in Bochum also um weit mehr als eine Momentaufnahme. Es geht um Haltung. Um das Ende eines monatelangen Zoffs nach dem Feuerzeug-Skandal im Hinspiel. Und womöglich auch um einen Spieler, den man sich nach Klassenerhalt des VfL nur schwer leisten kann – bei deren Abstieg aber zum Schnäppchenpreis bekommt. ■