Sie ist Europameisterin, Weltmeisterin und nun die erste Frau, die als Trainerin bei einem Bundesligisten auf der Bank sitzt: Marie-Louise Eta vom 1. FC Union. Nach der Entlassung von Trainer Urs Fischer und dessen Co-Trainer Markus Hoffmann wird sie an der Seite des bisherigen U19-Coaches Marco Grote als Co-Trainerin beim 1. FC Union agieren. Aber wer ist die Frau, die für eine kleine Sensation bei den Eisernen sorgt?
Marie-Louise Eta ist 32-Jahre jung, hat aber die Erfahrung einer ganz Großen. Ihr Leben ist von klein auf dem Fußball gewidmet. In der ZDF-Doku „37 Grad“, die über Frauen im Profifußball berichtet, sieht man sie als kleines Mädchen mit einem Fußball im Arm eingeschlafen. Schon in jungen Jahren spielt sie zusammen mit Jungen in Dresden.

Marie-Louise Eta feierte schon vor dem 1. FC Union etliche Erfolge
„Ich habe einen Papa, der sehr fußballbegeistert ist. So kam das auch. Ich konnte von klein auf keine Sekunde ohne den Ball sein“, beschreibt sie ihre Kindheit und Jugend in der Reportage. „Das hat sich durch mein Leben bisher so durchgezogen.“
Später wird Marie-Louise Eta Nationalspielerin, holt mit der U17-Nationalmannschaft den Europameistertitel und mit der U20 sogar den Weltmeistertitel. Mit Turbine Potsdam gewinnt sie die Deutsche Meisterschaft und die Champions League.

„Es war das Allergrößte – auf dem Platz zu sein, mit meinen Liebsten drum herum. Für etwas zu kämpfen und zu gewinnen. Die ganzen Erfolgserlebnisse, die ganzen Emotionen, die dazugehören. Das war das, was mich von klein auf gepackt hat.“
Ihr Ziel schon damals: der Männerfußball. Am liebsten zusammen mit Vorbild David Beckham. Ein Schritt, dem sie im Sommer mit dem Wechsel zum 1. FC Union beachtlich näher gekommen ist – wenn auch ohne das große England-Idol.
1. FC Union: Marie-Louise Eta als erste Frau auf der Trainerbank eines Bundesligisten
Denn nach ihrer aktiven Karriere bleibt Marie-Louise Eta im Fußball – als Trainerin, die den gleichen Ehrgeiz wie auf dem Feld auch neben dem Feld an den Tag legt. Ab 2022 belegt sie den Pro-Lizenz-Lehrgang an der DFB-Akademie in Frankfurt, ist da schon Trainerin verschiedener weiblicher U-Nationalmannschaften. Im Sommer 2023 wechselt sie als Co-Trainerin in die männliche A-Jugend zum 1. FC Union.

Und nun? Nun wird aus dem kleinen Mädchen, dass statt mit Puppen mit einem Fußball kuschelt, eine junge Frau, die womöglich Geschichte schreibt. Die schon am 25. November, in zehn Tagen und nach der Länderspielpause, als erste Frau auf der Trainerbank der Bundesliga Platz nehmen könnte. Eine kleine Sensation im deutschen Profifußball – und ein riesiger Schritt für Marie-Louise Eta.■
