Eisern 0:3 blamiert

1. FC Union: Heidenheim versaut Union den Rekord und die Abschlussparty

Der 1. FC Union verliert 0:3 in der Alten Försterei gegen tapfer kämpfende Heidenheimer.

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Ratlose Gesichter beim 1. FC Union nach dem 0:3 gegen den 1. FC Heidenheim.
Ratlose Gesichter beim 1. FC Union nach dem 0:3 gegen den 1. FC Heidenheim.Imago Images/Contrast

Das war gar nichts! Der 1. FC Union blamiert sich im letzten Saison-Heimspiel mit 0:3 (0:1) gegen den Tabellensechzehnten 1. FC Heidenheim. Party an der Försterei versaut und der neue Rekord mit neun ungeschlagenen Spielen ist auch futsch.

Topstimmung an der Alten Försterei. Zum letzten Heimspiel gab es an der Waldseite mal wieder eine riesengroße Choreographie von den Fans mit der Aufschrift: „Union gibt niemals auf!“ Nur die FCH-Anhänger hatten keinen großen Spaß, wegen eines Polizeieinsatzes am Stadion stellten sie den Support ihres Teams aus Protest ein. Für die Eisernen war trotzdem alles vorbereitet für die große Abschlussparty, doch was passierte dann auf dem Rasen?

FCH schockt Union früh

Heidenheims Adrian Beck  trifft in 12. Minute zum 1:0 gegen den 1. FC Union.
Heidenheims Adrian Beck trifft in 12. Minute zum 1:0 gegen den 1. FC Union.Imago Images/HMB-Media

Nach vorsichtigem Start beider Teams stachen die Heidenheimer mit ihrem ersten Angriff in der 12. Minute zu. Jan Schöppner nahm einen langen Diagonalpass elegant im Strafraum an, seinen Querpass konnte Unions Abwehrchef Leo Querfeld nicht entscheidend klären. Marvin Pieringer nahm die Kugel, schaute einmal, gab zurück auf Adrian Beck, der aus zehn Metern zum 1:0 einnetzte.

Wiedermal ein früher Dämpfer, wie so oft in dieser Saison. Unions Profis mühten sich gegen die stark und diszipliniert kämpfenden Heidenheimer. Doch so richtig überzeugend sah es nicht aus. Laszlo Benes (15.) und Christopher Trimmel (19.) haben die einzigen Torschüsse in den ersten 45 Minuten. Einfach zu wenig!

Union-Sportchef Horst Heldt stellt in der Pause im Sky-Interview fest: „Das waren keine guten 45 Minuten, es war zu langsam, zu pomadig. Es kann nur besser werden. Wir können einen neuen Rekord holen mit neun Spielen, in denen wir ungeschlagen, das sollte Antrieb genug sein.“ Wieder mal eine Aufholjagd?

Vogt-Blackout beim 0:2

Erstmal nicht! Verteidiger Kevin Vogt legte einen Tiefschlaf ein, Heidenheims Schöppner nahm ihm die Kugel im Kopfballduell ab und zog zum 2:0 (56.) ab. Was für ein Blackout von Vogt! Trainer Steffen Baumgart schüttelte an der Seitenlinie fassungslos mit dem Kopf.

Noch verwunderter war Baumgart dann nur drei Minuten später. Janik Haberer hatte aus 16 Metern ins Tor getroffen, doch der Treffer zählte nach Videoprüfung nicht, weil vorher Benedict Hollerbach mit der Fußspitze im Abseits stand. Nicht mal ein schneller Gegenschlag gelang.

Baumgart versuchte es danach mit System-Umstellung. Von Dreier- auf Vierer-Abwehrkette. Pechvogel Vogt wurde ausgewechselt, für ihn kam Stürmer Tim Skarke. Half aber auch nicht. Im Gegenteil: Beck erhöhte in der 73. Minute auf 3:0 für den FCH. Für Union ist es eine peinliches Ärgernis, für Heidenheim könnte es die Rettung sein. Platz 16, den Relegationsplatz hat das Team sicher. Der FCH kann jetzt sogar noch auf Platz 15 hoffen.

Abgestiegen sind endgültig Holstein Kiel (1:2 gegen Freiburg) und der VfL Bochum (1:4 gegen Mainz). Da halfen selbst die am Grünen Tisch fragwürdig verhandelten zwei Punkte gegen den 1. FC Union wegen des Feuerzeugskandals dem VfL nicht (das Spiel wurde von 1:1 auf 2:0 für Bochum vom DFB gewertet).