Den letzten Saisonauftritt in der Alten Försterei hatte sich Union-Trainer Steffen Baumgart ganz anders vorgestellt: Eine 0:3-Blamage des 1. FC Union gegen den 1. FC Heidenheim. Nach acht Spielen ohne Niederlage war diese Heimpleite ein echter Rückschritt. Der Coach war entsprechend angefressen. Baumgart: „So möchte ich uns nicht sehen!“
Der Trainer lobte und gratulierte dem Gegner und sagt gleich am Anfang nach der Blamage: „Wir haben über 90 Minuten den klaren und auch verdienten Sieger gesehen. Wir sind nicht in einer Situation richtig ins Spiel gekommen. Wir haben viele Dinge nicht so gemacht, was uns sonst über einen langen Zeitraum ausgezeichnet hat.“
Dieses 0:3 ist ein Betriebsunfall ohne Auswirkungen, denn Union hat den Klassenerhalt ja schon lange sicher. Baumgart: „Man kann es verkraften, weil wir in einer doch sehr positiven Situation sind. Aber es ärgert extrem, nicht weil wir verloren haben, sondern weil es nicht annähernd das war, was wir spielen müssen, um erfolgreich zu sein.“
Baumgart: „Zu langsam, zu viel quer gespielt“
Saison gelaufen, aber für den Gegner ging es um den Klassenerhalt, deswegen höhere Motivation der Heidenheimer? Diesen Gedanken wehrt Baumgart kategorisch ab: „Das wäre zu einfach. Die Mannschaft wollte, aber wir sind von dem abgewichen, was wir spielen wollten. Wir haben zu langsam gespielt.“
Dann sagt er Trainer, was ihn am meisten auf die Palme gebracht hat: „Es gibt Abläufe, die uns stark machen. Und es gibt Abläufe, die uns nicht stark machen. Wenn ich die letzte Viertelstunde sehe, egal ob es 3:0 für den Gegner stand, war es so, dass wir in die Abläufe gekommen sind. Da hatten wir zwei Abschlüsse, und vier Flanken. Und das haben wir vorher nicht gemacht. Das ist das, was mich ärgert. Wenn du immer quer spielst und den Ball dem Gegner in die Füße spielst, wir du nicht gewinnen.“
Für Baumgart ist die Saison noch nicht gelaufen. Er kündigt auch schon eine Aussprache mit den Profis an: „Es geht darum, warum wir es nicht so gemacht haben. Und das werden wir herausfinden. Wir werden das nicht laufen lassen. So möchte ich uns nicht sehen.“