Für den 1. FC Union ist das Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den VfL Bochum das vorentscheidende Kellerduell im Saisonendspurt. Für Abwehrchef Kevin Vogt (32) ist es noch mehr. Es wird ein Kampf gegen seine alte Liebe. Der Bochumer Junge muss seinem VfL wehtun und dabei kämpft er noch gegen einen Fluch an.
Der Verteidiger war schon bei Hoffenheim, Werder Bremen, dem 1. FC Köln und dem FC Augsburg. Doch sein Profi-Heimatverein ist der VfL Bochum. 2004 wechselte er mit zwölf Jahren zu dem Ruhrpottklub. Vogt erinnert sich im Interview auf der Homepage des 1. FC Union mit Stolz daran: „Es war das Größte für einen Jungen aus Bochum, in so eine Akademie zu kommen und schon in dem Alter professionell zu spielen. Da war der VfL Bochum wirklich das Größte. Ich durfte mit 17 Jahren schon in der Bundesliga debütieren.“
Vogt: Bundesliga-Debüt mit 17 Jahren beim VfL Bochum

Sonntag ist seine Jugendliebe der Gegner. Beide Teams ( Union auf Platz 14, Bochum auf Rang 15) haben 30 Punkte, wer gewinnt, hat den vorentscheidenden Schritt für den Klassenerhalt gemacht. Sentimentalitäten zählen da nicht mehr. Von seiner Adduktorenreizung hat sich der 1,94-Meter-Hüne erholt und wird wieder als Boss den Laden hinten dicht halten.
Das macht er seit Januar, da kam Vogt von der TSG Hoffenheim, um Unions Abwehrprobleme zu lösen. Vogt: „Ich wusste, was mich erwartet. Die Aufgabe war so wie die Wetterverhältnisse im Winter und es hört auch nicht auf. Du brauchst einen langen Atem. Wer gedacht hat, es ist am 28.Spieltag alles fertig. Nee!“
Ja, vor fünf Wochen hatte Union noch neun Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16, jetzt ist er auf mickrige zwei Zähler geschmolzen. Vogt bleibt trotzdem gelassen: „Man muss auch den Spielplan schauen und sehen, gegen wen wir gespielt haben. Ich weiß, dass wir nach wie vor sehr stabil sind. Und ich glaube, das zeigen wir auch auf dem Platz.“
Beendet Vogt seinen Torfluch?
Jetzt müssen die Nerven behalten werden. Das was weiß Vogt mit seiner ganzen Erfahrung von 334 Bundesliga-Spielen. Er sammelte dabei einen bitteren Rekord. Seit nun mehr 269 Partien hat er kein Tor geschossen. Das letzte Mal traf er im Oktober 2014 für den 1. FC Köln beim 2:1 gegen Dortmund. Beendet Vogt Sonntag seinen persönlichen Torfluch ausgerechnet gegen seine alte Liebe Bochum?