Widerliche Vorwürfe schocken Südkorea! Premier-League-Star Ui-Jo Hwang soll mit seinem Handy ein Sexvideo mit seiner Ex-Freundin gedreht haben. Die Frau soll davon nichts gewusst haben. Ex-Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann, seit März Cheftrainer der Südkoreaner, droht damit einen weiteren wichtigen Spieler kurz vor der Asienmeisterschaft zu verlieren.
Bis zuletzt hatte Klinsi (59) an Hwang festgehalten, auch weil der Angreifer die Vorwürfe bestreitet. Hwang, der bei Premier-League-Klub Norwich City von Ex-Schalke-Coach David Wagner trainiert wird, stand in den vergangenen beiden WM-Quali-Spielen gegen China (3:0) und Singapur (5:0) jeweils in der Startelf, traf gegen den Stadtstaat zum zwischenzeitlichen 2:0.
Jetzt ist Hwang aber erst mal außen vor. Der Druck der Polizei, die bereits eine Weile gegen Hwang ermittelt, führte nun zu seiner Suspendierung. Südkoreas Fußballverband (KFA) teilte mit: „Bis zu einem endgültigen Ergebnis haben wir beschlossen, Hwang aus der Nationalmannschaft auszuschließen.“
Porno-Alarm: Südkorea suspendiert Ui-Jo Hwang
Konkreter wurde Youn-Nam Lee, der die Ethikkommission des KFA leitet: „Nationalspieler müssen sich mit einem hohen Maß an Moral und Verantwortung verhalten. Die Fußballfans haben hohe Erwartungen an die Nationalmannschaft, daher halten wir es für unangemessen, Hwang für das Team zu nominieren.“

Klinsmann, dessen Team nach einem Stotterstart (fünf Spiele sieglos) immer besser in Schwung kommt, äußerte Verständnis für die Suspendierung. Er werde die Entscheidung „respektieren“. Hwang erzielte in 62 Spielen 19 Tore für Südkorea. Dabei ist Hwang nun nicht der einzige Profi, auf den Klinsmann vorerst verzichten muss.
Ein anderer Spieler Klinsmanns sitzt in China in Haft
Seit Mai sitzt bereits Mittelfeldspieler Son Jun-Ho wegen Bestechungsvorwürfen in einem chinesischen Gefängnis. Zu Unrecht, findet Klinsmann. Klinsi nach dem 3:0-Sieg in China: „Jetzt haben wir nur noch einen Weihnachtswunsch, das ist, Son Jun-Ho freizubekommen. Bis heute hat man ihm nichts nachgewiesen. Wir hoffen also, dass die chinesische Regierung ihn freilässt, hoffentlich noch vor Weihnachten, damit er seine Familie sehen kann.“
Son stand seit 2021 beim chinesischen Super-League-Verein Shandong Taishan unter Vertrag, für Südkorea bestritt er drei der vier Spiele bei der WM 2022 in Katar, dabei wurde er jeweils eingewechselt. Die Südkoreaner erreichten das Achtelfinale, dort war aber gegen Brasilien Schluss. Für die Nationalmannschaft kommt der zentrale Mittelfeldspieler bislang auf 20 Spiele.
Asienmeisterschaf: Klinsi mit Südkorea Favorit
Klinsmann setzte bereits ein Zeichen, nominierte den inhaftierten Jun-Ho im Juni für zwei Freundschaftsspiele. „Wir sind alle schockiert wegen der Situation von Jun-Ho, er hat unsere volle Unterstützung“, sagte Klinsmann damals. „Wir hoffen jeden Tag, dass sich etwas ändert, aber das liegt nicht in unserer Hand.“
Bedeutet: Durch den Porno-Alarm und die Suspendierung Hwangs muss Klinsmann bei der in sieben Wochen beginnenden Asienmeisterschaft in Katar wohl ohne zwei wichtige Spieler auskommen. Dennoch zählt Südkorea zum Favoritenkreis. ■