Aus. Schluss. Vorbei! Nach 21 Jahren im Profi-Fußball, schwerer Corona-Erkrankung, Zoff mit Ex-Manager Fredi Bobic und dem Streit mit Hertha BSC vor dem Berliner Arbeitsgericht hat Torwart Rune Jarstein (39) genug. Sein Karriereende hat sich der Norweger allerdings ganz anders vorgestellt.
Nie hat Jarstein einen Hehl daraus gemacht, dass er mindestens bis 40 im Tor stehen will. Ebenso wenig verschweigt Herthas langjährige Nummer eins, wie schwer ihm die Entscheidung nun fiel, seine Karriere zu beenden.
Hertha-Legende Rune Jarstein beendet Karriere
„Das war keine leichte Entscheidung und vielleicht auch nicht das, was ich wirklich wollte. Aber nach zwei herausfordernden und schwierigen Jahren glaube ich, dass es die richtige Entscheidung ist, sich vom Fußball zurückzuziehen. Dem Spiel, das ich so sehr liebe!“, schreibt Jarstein auf Instagram.
Keine Frage, die Art und Weise, wie es zu Ende ging, macht Jarstein traurig. Im April 2021 erkrankte er schwer an Covid-19, musste wegen Corona in der Charité behandelt werden und saß sogar kurzzeitig im Rollstuhl. Danach kämpfte er sich zurück ins Leben und sogar wieder ins Hertha-Tor. Doch im August 2022 kam es zum Eklat: Bobic und Hertha BSC fuhren einen Knallhart-Kurs, suspendierten ihn und kündigten ihm später, weil Jarstein Torwart-Trainer Andreas Menger beleidigt hätte.
Rune Jarstein stritt sich mit Hertha BSC vor Gericht

Jarstein bestreitet das vehement, wehrte sich und bekam zuletzt vom Berliner Arbeitsgericht quasi recht – man einigte sich auf eine Abfindung in Höhe von 400.000 Euro. Hertha kündigte danach an, Jarstein trotz des Zoffs gebührend verabschieden zu wollen.
Denn Jarstein ist eine blau-weiße Legende, er spielte von 2014 bis 2022 bei Hertha, stand in 164 Spielen für die Blau-Weißen und 72-mal für Norwegens Nationalmannschaft zwischen den Pfosten. Seine Karriere begann der bei den Fans bis zuletzt beliebte Keeper bei Odds BK Grenland, er kam über Rosenborg Trondheim und Viking Stavanger nach Berlin.
Rune Jarstein dankt besonders den Hertha-Fans
Trotz des unwürdigen Endes, Jarstein ist weit davon entfernt, verbittert zu sein: „Das Privileg, mit und gegen unglaubliche Spieler in atemberaubenden Stadien zu spielen, in der Eliteserien, der Bundesliga und für die norwegische Nationalmannschaft, hat meine kühnsten Träume übertroffen!“
Auch mit Hertha hat er seinen Frieden gemacht. Jarstein bedankt sich vor allem bei den Fans: „Und ein besonderes Dankeschön an die unglaublichen Hertha-Fans, die vom ersten Tag an zu mir standen, als ich 2014 zum Verein kam. Eure Unterstützung bedeutet mir sehr viel.“