Drei Unentschieden in Folge. Hertha BSC tritt nach dem 0:0 in Rostock, dem 2:2 gegen den KSC und dem 2:2 in Hannover in der Tabelle auf der Stelle. Doch das ist nicht alles. Das neu aufgebaute Team entwickelt sich immer mehr. Darauf hat Trainer Pal Dardai neben den Punkten seinen Fokus. Trotz des verschenkten Sieges in Hannover lobt er jetzt die jungen Spieler, die erfahrenen bekommen dagegen einen Rüffel.
Die Spielkultur ist da, die Disziplin auch, Wille sowieso. Doch es fehlt noch immer die Konstanz über 90 Minuten. Dardai schaut zurück auf die vergangenen vier Monate seit dem Saisonstart und sagt: „Was schön bei uns ist: Die jungen Spieler sind Leistungsträger geworden. Das ist gut. Aber die Führungsspieler, die älteren Spieler müssen sich steigern und mitmachen. Das ist die Sache. Aber das kommt.“
Hertha BSC: Youngster-Quartett ist ein echtes Brett

Ja, Hertha hat durch die Youngster echtes Potenzial. Torwart Tjark Ernst (21) ist seit Monaten ein sicherer Rückhalt. Starke Paraden, aber bisher kein gravierender Patzer. Marton Dardai (21), eigentlich Innenverteidiger, macht einen guten Job als Sechser vor der Abwehr. Für Pascal Klemens (18) gilt das Gleiche. Nur er ist noch drei Jahre jünger als Marton Dardai. Erstaunliche Entwicklung für den jungen Mann, der erst im Januar sein erstes Profi-Trainingslager mitgemacht hat. Der rechte Flügelflitzer Marten Winkler (21) ist genauso gesetzt.
Dieses Quartett ist ein echtes Brett, dazu kommen noch Innenverteidiger Linus Gechter (19), der nächsten Sonntag gegen Elversberg den verletzten Toni Leistner vertritt, der junge Däne Gustav Christensen (19) und Derry Scherhant (21), der in den vergangenen Wochen wieder gute Form zeigt. Dardai lobt ihn sogar extra nach dem 2:2 in Hannover: „Derry ist in der 73. Minute reingekommen, war gleich mittendrin im Spiel und hatte sofort zwei Torchancen.“
Bouchalakis muss sich steigern

Doch eben nicht alle eingewechselten Spieler überzeugten den Trainer. „Die Spieler, die reinkommen, müssen sich steigern. Da muss mehr Konzentration hinten sein. Das ist ein Lerneffekt, die Mannschaft muss in der Endphase des Spiels cool bleiben“, so Dardai. Die Kritik richtet sich in erster Linie an den griechischen Nationalspieler Andreas Bouchalakis (30), der in der 73. Minute für den erschöpften Marton Dardai kam. Doch auch Stürmer-Joker Smail Prevljak (28) darf sich angesprochen fühlen.
Außerdem ist Innenverteidiger Marc Kempf (28) im Fokus, der zusammen mit Deyovaisio Zeefuik beim 2:2 schlief, als beide einen langen Pass nicht abfangen konnten, sodass Hannovers Andreas Voglsammer den Ausgleich machen konnte.
Alles ärgerlich, doch was gut ist: Der Konkurrenzkampf innerhalb des blau-weißen Teams wächst immer mehr. Deswegen sagt auch Dardai: „Insgesamt sind wir bei der Entwicklung der Mannschaft auf einem guten Weg. Nur jetzt müssen auch mehr Punkte her.“ ■