Erst krönte sich Leo Pföderl zum neuen Play-off-Rekordtorjäger, dann wunderte er sich über die Gratulationen. „Danke, das wusste ich gar nicht“, sagte der Nationalspieler nach dem 7:0 (2:0, 3:0, 2:0)-Kantersieg der Eisbären Berlin im dritten Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Kölner Haie bei MagentaSport. Mit seinem Dreierpack hatte der Olympiazweite von 2018 nicht nur den Rekordmeister zum 2:1 in der Best-of-seven-Serie geführt, sondern auch seine Play-off-Bilanz auf 46 Tore geschraubt - und war damit am bisherigen Rekordhalter Patrick Reimer vorbeigezogen.
7:0 gegen Köln: Eisbären Berlin gehen den nächsten Schritt zum Meistertitel
„Irgendwo muss ich ihn ja überholen“, meinte Pföderl grinsend, wollte die Höhe des Sieges aber nicht überbewerten: „Das ist am Ende wurscht, wichtig ist, dass wir jetzt 2:1 vorne sind.“ Nur noch zwei Erfolge fehlen dem Titelverteidiger zur elften Meisterschaft - trotz des Ausfalls seines Kapitäns Kai Wissmann. Pföderl sorgte vor 14.200 Zuschauern für die schnelle 2:0-Führung der Gastgeber: Der Olympiazweite von 2018 traf erst in Überzahl (7.) und dann in Unterzahl (10.). Später legte der 31-Jährige erneut im Powerplay nach (29.). „Wir geben ihm den Puck, und er haut ihn rein“, sagte sein Sturmkollege Ty Ronning, „er läuft im Moment heiß.“

Ronning selbst (22.), Yannick Veilleux (30.), Lean Bergmann (42.) und Jonas Müller (57.) erzielten die weiteren Tore für die Eisbären. Am Mittwoch (19.30 Uhr/MagentaSport) geht es in Köln vor 18.600 Fans weiter. Ob dann Wissmann wieder spielen kann, ist fraglich. Am Montag fehlte der Vizeweltmeister von 2023 „bis auf Weiteres“, wie es vom Rekordmeister hieß. Der Nationalspieler hatte in der zweiten Partie am Samstag einen Schlag auf die linke Hand bekommen. „Das ist ein großer Verlust. Er ist einer der besten, wenn nicht der bester Verteidiger der Liga, das ist zweifellos ein schwerer Schlag für uns“, sagte Trainer Serge Aubin: „Man kann ihn nicht ersetzen, man muss das im Kollektiv machen - alle zusammen.“