Sie schämte sich ihrer Tränen nicht. Eiskunstlauf-Star Katarina Witt (58), die auf dem Chemnitzer Friedhof am Urnen-Grab von Jutta Müller stand und ihrer einstigen Trainerin die letzte Ehre erwies.
Die Grande Dame des DDR-Eiskunstlaufes: An ihrem 95. Geburtstag wurde Jutta Müller am Mittwoch auf dem Sächsischen Friedhof in ihrer Geburts- und Heimatstadt Chemnitz (Sachsen) beigesetzt. Am 2. November war die erfolgreichste Eiskunstlauf-Trainerin der Welt in einem Pflegeheim bei Berlin verstorben. Eine Frau, der auch Katarina Witt eine Welt-Karriere zu verdanken hatte – unter anderem zwei Olympiasiege.

Jutta Müller, die aufgrund ihrer Strenge zu Lebzeiten als „Eiserne Lady“ bezeichnet wurde: Sie sei eine Trainerin aus Passion gewesen, die „eigentlich nur ans Eiskunstlaufen gedacht und nichts dem Zufall überlassen“ habe, sagte Witt in einer Trauerrede. „Sie hat Talent erkannt und war selbst getrieben, dass man dies nicht vergeudet.“ Davon zeugten 57 Medaillen bei EM, WM und Olympischen Spielen, die ihre Schützlinge für die DDR errungen hatten.

Abschied von Jutta Müller: Kati Witt hält die Trauerrede
Jutta Müller, die ihre Trainerkarriere 1955 beim SC Karl-Marx-Stadt begonnen hatte: Über 100 Trauergäste nahmen von der Star-Macherin auf dem Chemnitzer Friedhof Abschied. Begleitet vom Titanic-Song „My Heart Will Go On“ erwiesen ihr ihre Tochter Gaby Seyfert (selbst eine erfolgreiche Eiskunstläuferin), deren Mann Egbert und Müllers Ur-Enkelin Karlotta die letzte Ehre.